München - Schwere Unwetter haben am Freitag in Bayern zu Überschwemmungen und zum Tod von mindestens drei Menschen geführt. In den Landkreisen Augsburg, Günzburg und Unterallgäu wurde Katastrophenalarm ausgelöst. Dramatische Szenen hätten sich in Diedorf bei Augsburg ereignet, als vier Personen bei dem Versuch, ihre Autos aus einer Tiefgarage vor den Fluten zu retten, von den sekundenschnell eindringenden Wassermassen überrascht worden seien, hieß es bei der Polizei. Zwei Männer konnten sich noch retten, zwei andere wurden von Rettungstauchern nur noch tot geborgen. Eine 81-jährige Frau kam ums Leben, als sie Gegenstände aus einem überfluteten Keller holen wollte. In Eppishausen im Unterallgäu wurde den Angaben zufolge noch eine 27-jährigen Frau vermisst, die von den Fluten weggerissen worden war. Massive Überflutungen Die Wassermassen setzten in dem Gebiet zwischen Ulm, Augsburg und Mindelheim Hunderte Keller unter Wasser und überfluteten Straßen, Wiesen und Äcker. Teilweise kam es zu Stromausfällen und Verunreinigungen des Trinkwassers. Zahlreiche Personen mussten wegen Unterkühlung oder Erschöpfung ärztlich behandelt werden. Im Unterallgäu waren nach Angaben der Polizei sieben Ortschaften zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten. Inzwischen seien die Gemeinden eingeschränkt wieder erreichbar, sagte ein Sprecher des Landratsamts am Nachmittag. "Die Situation entspannt sich Gott sei Dank." Die Feuerwehr pumpe nun Keller, teilweise auch Wiesen ab, um das Nachfließen von Wasser in die Orte zu verhindern. Im Landkreis Günzburg seien fast 1000 Rettungskräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Rotem Kreuz im Einsatz, sagte ein Sprecher des dortigen Amts am späten Nachmittag. "Die Spitzen-Pegelstände erwarten wir erst in zwei bis drei Stunden. Bis dahin können wir die Schadenslage noch nicht erfassen." Ermutigend sei aber, dass die Pegelstände an den Oberläufen der Flüsse wieder fielen. (Reuters)