Wien - Die angekündigte Zigarettenpreiserhöhung um 15 Cent stellt Dutzende Trafikanten in Österreich vor ein neuerliches Problem. Es betrifft ältere Automaten, die zwar auf die neue Währung umgestellt wurden, aber aus technischen Gründen Fünf-Cent-Stücke weder schlucken noch ausspucken können.Zuvielverlangte Fünf-Cent-Münze auf jede einzelne Zigarettenpackung picken Bisher war das für die betroffenen Trafikanten kein Problem, weil die Preise für die gängigsten Zigarettenmarken auf runde Euro oder auf Zehnerstellen im Centbereich fielen. Künftig werden aber, wenn es bei der geplanten Teuerung bleibt, viele Preise auf .15, .35 oder .45 enden. Trafikanten, die sich kein neues Gerät leisten können, aber trotzdem Gauloises, Marlboro oder Memphis im Automatenangebot behalten wollen, bleibt nur eine Alternative: Sie müssen den Packungspreis auf die nächste Zehnerstufe erhöhen und die zu viel verlangte Fünf-Cent-Münze auf jede einzelne Zigarettenpackung picken, damit der Preis nach Erhalt der Ware wieder stimmt - ein Gröscherlgeschäft mit unbezahlbarem Mehraufwand. Keine andere Lösung in Sicht Automatenaufsteller und Servicebetriebe haben auch keine andere Lösung parat. Robert Großmann von der Firma Harting Zigarettenautomaten verweist aber darauf, dass es sich um ein "Minderheitenproblem" handelt. Mehr als 90 Prozent aller umgerüsteten Geräte seien fünf-Cent-kompatibel. Münzengpässe sind im Automatengeschäft aber trotzdem an der Tagesordnung. Vor allem die Banknotenrevolution hat zwar die Umsätze erhöht, doch Konsumenten werfen seither nur mehr selten den genau abgezählten Betrag ein. Die Folge: Wechselgeldröhren sind zu schnell "ausverkauft", die Automaten machen dicht. (simo, DER STANDARD Printausgabe 7.6.2002)