Telekom
Deutscher MobilCom-Chef Schmid lehnt Rücktritt ab
"Habe Mobilcom keinen Schaden verursacht"
MobilCom-Gründer Gerhard Schmid lehnt einen
Rücktritt vom Amt des Vorstandsvorsitzenden ab. "Dafür sehe ich
keinen Grund, ich habe Mobilcom keinen Schaden verursacht", sagte
Schmid der "Financial Times Deutschland" (Freitagausgabe). Damit
steuert der Streit mit dem Großeigner France Telecom auf einen neuen
Höhepunkt zu.
Beinahe Insolvent
Mit Schmids Weigerung zurückzutreten, ist MobilCom weiter von der
Insolvenz bedroht. Ende Juli ist ein Kredit von 4,7 Milliarden Euro fällig,
den MobilCom ohne Hilfe des französischen Partners nicht bedienen
kann. Wegen eines Streits ist die Umschuldung des Kredits gefährdet.
Angebot
"Wenn France Telecom mich loswerden will, dann sollen sie mir und
den anderen Aktionären ein faires Angebot machen", sagte Schmid. Nach
einer Vereinbarung mit France Telecom muss sich Schmid von seinem
Aktienpaket trennen. Er verlangt dabei 22 Euro pro Aktie, die
Franzosen wollen offenbar aber nur deutlich weniger zahlen. "Solange
ich Vorstandschef bin, werde ich dafür kämpfen, dass France Telecom
die vertraglich vereinbarten Zusagen erfüllt", sagte Schmid der
Zeitung.
Unfreiwillig
Mit der Weigerung zurückzutreten, riskiere Schmid nun einen
Rauswurf, hieß es in der "FTD". Der Aufsichtsrat wollte am Freitag
über das weitere Vorgehen in dem Streit beraten. Er hatte vor der
Hauptversammlung vergangene Woche bereits über die Abberufung
beraten. Die Entscheidung wurde dann aber auf diesen Freitag vertagt.
Die Hauptversammlung selbst versagte Schmid die Entlastung.
(APA)