Graz - Er will gar nicht lange herumfackeln: "Ich war ein Trottel." Der Obmann der umstrittenen Grazer "Bürgerwehr", Heeresoberst Helge Endres nahm nach dem Vorfall Donnerstagnacht Haltung an und erklärte seinem Stadtparteiobmann umgehend seinen Rücktritt als Gemeinderat und Sicherheitssprecher. Wie viele Promille letztlich im Spiel waren, lässt sich nicht mehr eruieren, denn Endres hatte nach dem Unfall, bei dem ein Ehepaar leicht verletzt wurde, laut Polizei den Alktest verweigert. Endres: "So war’s nicht. Ich hab’ ja dreimal geblasen, aber der Apparat funktionierte nicht." Er müsse jedoch zugeben: "Es war zu viel." "Kein guter Tag für die FPÖ" Die Polizei nahm ihm sofort den Führerschein ab. Endres im Gespräch mit dem STANDARD: "Ich war ja selber Schuld. Ich habe in der Kaserne mit einigen Kameraden noch einige Biere getrunken. Zu viele. Vor der Kaserne stehen Taxis, aber aus lauter Blödheit bin ich mit dem eigene Auto gefahren." FPÖ-Obmann, Vizebürgermeister Peter Weinmeister findet die Sache mit Endres, der auch der SS-Veteranengruppe "Kameradschaft IV" angehört, "höchst bedauerlich". Weinmeister: "Es ist kein kein guter Tag für die FPÖ. Endres verhaut sich mit der Sache seine ganze gute Performance als Politiker." Disziplinarverfahren droht Endres habe ihm mitgeteilt, dass er selbst an dem Unfall schuld sei. Die FPÖ nehme dessen Konsequenzen "zur Kenntnis". Endres wird auch die Obmannschaft in der "Bürgerwehr" zurücklegen. Auf den Bundesheer-Oberst kommen jetzt auch militärinterne Probleme zu. Er verliert die Bundesheer-Lenkberechtigung und muss mit einem Disziplinarverfahren rechnen. (DER STANDARD, Printausgabe, 8./9.6.2002)