Linz - Experten der oberösterreichischen Landesforstdirektion schlagen Alarm: Durch die trockene Witterung im April und Mai hat sich die Borkenkäfersituation in den heimischen Wäldern im Vergleich zum Vorjahr deutlich verschärft. Die Fachleute warnen die oberösterreichischen Waldbesitzer und rufen zu erhöhter Vorsicht durch eine vermehrte Kontrolle der Bestände auf. Insgesamt verzeichne Oberösterreich heuer bereits 30.000 Festmeter Schadholz nach Borkenkäferbefall, was einem Anteil von sechs Prozent des gesamten heurigen Holzeinschlages entspreche, so Landesforstdirektor Roland Weilharter. Borkenkäfersituation ist stark witterungsabhängig Genauere Prognosen seien im Moment schwer zu treffen, da die Weiterentwicklung der bereits jetzt alarmierenden Borkenkäfersituation stark witterungsabhängig sei, erklärte Weilharter: "Wird es in den Sommermonaten sehr heiß, wird auch die Käferpopulation stark anwachsen, da die Schädlinge zur Vermehrung ausreichend Wärme benötigen." Grund für die verschärfte Situation heuer sei, dass die Zahl der so genannten Eltern - so die Bezeichnung der Tiere, die bereits jetzt in den Bäumen nisten - durch den ungewöhnlich warmen Frühling sehr hoch sei, so der Experte. Besonders "beliebt" bei den Käfern seien das obere Mühlviertel und Teile des Bezirkes Vöcklabruck. "Gerade Waldstriche, die durch Hagel- oder Sturmschäden sowieso schon stark geschwächt sind, leiden besonders unter einem Borkenkäferangriff", berichten die Waldfachleute. "Fangbäume" müssen gefällt werden - Käfer gelangt in immer höhere Regionen Wichtig sei es, rechtzeitig die so genannten "Fangbäume" - also jene, die als Brutplätze dienen - zu fällen und so eine weitere Ausbreitung des "Buchdruckers" und des "Kupferstechers" - so die gefährlichen Käferarten - frühzeitig zu stoppen. Auffallend sei auch, dass in den vergangenen Jahren der Befall mit Borkenkäfern auch immer höhere Regionen erfasste, so Weilharter. Dieses "Höhersteigen" der Borkenkäfers führt der Experte auf die zunehmenden Durchschnittstemperaturen durch den Treibhauseffekt zurück. Insgesamt weise der Gesundheitszustand der heimischen Wälder in den vergangenen Jahren keine signifikante Änderung auf, so Pühringer. Problematisch seien aber nach wie vor die relativ hohen Stickstoffeinträge aus der Luft, die in erster Linie auf den zunehmenden Straßenverkehr und den Hausbrand zurückzuführen seinen, sagte der Landeshauptmann. (APA)