Graz - Die Grazer Stadtwerke AG haben im Geschäftsjahr 2001
laut Vorstandssprecher Direktor Wolfgang Messner mit 14,1 Mill. Euro
(2000: 11,9 Mill. Euro) "das beste operative Ergebnis in ihrer
42-jährigen Geschichte eingefahren". Bis auf die Bestattung und den
Strombereich hätten alle Sparten ihre Vorjahresumsätze übertroffen.
Was die Privatisierung des Energiebereiches betreffe, so sei man mit
dem Bestbieter Estag über ein Verhandlungsmandat des Gemeinderates in
Gesprächen über einen möglichen Vertragsabschluss getreten, so
Messner. Die Privatisierung sollte am 4. Juli den Gemeinderat
passieren. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) habe 5, 31
Mill. Euro nach 1,84 Mill. Euro im Jahr 2000 betragen, so Messner.
Die Umsatzerlöse haben 212, 37 Mill. Euro nach 207, 41 Mill. Euro
betragen. Zum Umsatz haben die Verkehrsbetriebe 37,44 Mill. Euro
(2000: 36,52) beigetragen, der Bereich Wasser 20,06 Mill. Euro
(19,73) sowie die Bestattung 5,57 Mill. Euro (5,58) und der zentrale
Bereich 0,47 Mill. Euro (0,44) beigesteuert. Bei der Bestattung habe
es wegen des Marktauftritts des privaten Bestatters Pax leichte
Rückgänge gegeben.
Stomumsätze auf 89,36 Millionen Euro gesunken
Die Stromumsätze sanken 2001 wegen niedrigerer Strompreise von
93,14 auf 89,36 Mill. Euro, während es beim Gas zu einem Anstieg von
19,53 auf 23,78 Mill. Euro kam. Die Fernwärmeumsätze stiegen von
32,44 auf 35,67 Mill. Euro.
Die guten Ergebnisse der Profitbereiche würden Messner zu Folge
auch die Verluste im Bereich Verkehr von 21,5 Mill. Euro, von 1,7
Mill. Euro bei den Freizeitbetrieben wie den Bädern sowie der Schöckl
Seilbahn AG von 0,3 Mill. Euro abdecken. Die Stadt Graz als
Eigentümer der Stadtwerke AG erhalte eine Benützungsabgabe in Höhe
von 4,7 Mill. Euro, was einer Dividende von über 32 Prozent des
Stammkapitals von 14,6 Mill. Euro gleichkomme, meinte Messner.
Zehnjährige Behaltefrist
Was die Gespräche bis Mitte Juni mit der Energie Steiermark
Holding AG (Estag) als Bestbieter für den Energiebereich betreffe, so
sei die Marschrichtung klar, so Messner und Vorstand Wolfgang Malik:
49 Prozent des Energiebereiches würden abgegeben, durch den
Verkaufserlös würden die Non-Profitbereiche gesichert. Ein
Vorkaufsrecht in den Verträgen sei ganz normal, so Malik. Laut
Messner werde es eine "zehnjährige Behaltefrist" des potenziellen
neuen Partners geben. Die rund 350 Mitarbeiter, die dann in die neu
zu gründende Energie-Tochter übersiedeln, würden dies mit allen
Rechten tun, meinte Messner. Im Herbst könnte die neue
Energie-Tochter dann operativ tätig werden.
Auch mit den Beteiligungen und Tochtergesellschaften wie dem
Abfallentsorger AEVG, oder der Zentral-Wasserversorgung Hochschwab
Süd sowie der Plakatierungsfirma "Ankünder" sei man zufrieden. Alle
hätten verbesserte Umsatzerlöse erzielt, mit Ankünder sei man
mittlerweile in Südosteuropa und sogar im Kosovo tätig. Künftig wolle
man ein umfassender Dienstleistungskonzern für kommunale Belange
sein, der nicht nur steiermarkweit tätig sei, so Malik. (APA)