Hamburg - Allein mit regelmäßigem Abtasten lässt sich Brustkrebs nach Angaben von Experten zumindest im frühen Stadium nicht erkennen. "Tastbare Tumore von etwa zwei Zentimetern sind in der Regel schon etwa 20 Jahre alt", sagte der Hamburger Radiologe Toni Birtel von der Arbeitsgemeinschaft Medizin und Rehabilitation. Rund 85 Prozent aller Krebserkrankungen, die in den Milchgängen der Brust entstehen, bilden nach Angaben des Mediziners über Jahre hinweg gar keine Knoten, sondern nur so genannten Mikrokalk, der kleiner als ein Zehntel Millimeter ist. Erst wenn solche Krebserkrankungen anfingen, in die Umgebung zu wuchern, entstünden Knoten. Gerade diese Karzinome könnten mit Hilfe der Mammographie aber viel früher entdeckt werden als mit bloßen Tastuntersuchungen. "Der kleinste, von uns entdeckte Brustkrebs war bei einer 38-jährigen Frau 0,72 Millimeter groß", berichtete Birtel. Ein Brustkrebs von einem Zentimeter Größe brauche sogar rund zehn bis zwölf Jahre, um sich zu entwickeln. Birtel appellierte daher eindringlich an alle Frauen, sich regelmäßig per Mammographie untersuchen zu lassen. Gleichwohl bleibe auch das Abtasten wichtig und sinnvoll. (APA/AP)