Etat
Italienische Opposition über Murdoch-Monopol bei Pay-TV besorgt
Vivendi Universal stimmt Verkauf von Telepiu zu
Italienische Oppositionspolitiker wollen den
Verkauf des Pay-TV-Senders Telepiu an das Medienunternehmen News
Corp. von Rupert Murdoch verhindern. Der frühere
Kommunikationsminister Vincenzo Vita erklärte, ein
Verkauf von Telepiu an Murdoch würde eine große Gefahr für das
italienische Mediensystem und die kulturelle Autonomie des Landes
bedeuten. Es sei deshalb unerlässlich, dass die Kartellbehörden die
Lage sorgfältig prüften.Was wem gehört
News Corp. besitzt zusammen mit Telecom Italia den anderen
Pay-TV-Sender Italiens Stream. Beide Sender machen Verluste. Telecom
Italia hatte schon einmal angedeutet, er könne sich einen Rückzug aus
dem Fernsehgeschäft vorstellen. Die Übernahme von Telepiu könnte die
Lage aber auch wieder verändert haben.
Telepiu gehört dem französischen Sender Canal Plus, der zum
Konzern Vivendi Universal gehört. Im vergangenen Monat gab Canal Plus
seinerseits den geplanten Erwerb des Konkurrenzsenders Stream wegen
strenger Auflagen der Kartellbehörden auf. Auch News Corp. betonte in
einer in New York veröffentlichten Erklärung, der Erwerb von Telepiu
sei von den Auflagen der Wettbewerbsschützer abhängig.
Schuldenreduktion
Der Erklärung zufolge will News Corp. eine Milliarde Euro für
Telepiu bezahlen. Das Unternehmen betonte aber, etwa 400 Millionen
Euro sollten über den Verkauf der Übertragungsrechte für die erste
italienische Fußball-Liga Serie A wieder hereingeholt werden.
Vivendi Universal teilte in Paris mit, man habe dem Verkauf von
Telepiu zugestimmt, um Schulden zu reduzieren. Der Konzern bezifferte
den Wert des italienischen Senders auf 1,5 Milliarden Euro. Der
Verkauf werde seine Schulden um insgesamt 1,2 Milliarden Euro
vermindern. Vivendis Medien- und Kommunikationssparte würde dann aber
noch rund 16 Milliarden Euro Verlust machen. (APA/AP)