Ökologie
"Bio-Attentat" auf Erdbeerfeld in Graz
Schwarzhafer machte Ernte unbrauchbar - Großer Schaden
Graz - Der Tatbestand der schweren Sachbeschädigung wird von
der Grazer Polizei einem unbekannten Täter vorgeworfen, der durch ein
"Bio-Attentat" ein Erdbeerfeld in Graz buchstäblich lahm gelegt hat:
Durch die Aussaat von Schwarzhafer, der meterhoch wuchert, wurde die
große Anlage für die Saison unbrauchbar. Der Schaden wird mit 50.000
Euro angegeben. Wie die Polizei am Montag berichtet, dürfte der Täter schon im
April oder Anfang Mai aktiv geworden sein. Weil ihm das 55.000
Quadratmeter große Erdbeerfeld auf dem Areal der Sigmund Freund
Klinik im Süden von Graz offenbar ein Dorn im Auge war und er den
Betreiber gezielt schädigen wollte, säte er flächendeckend
Schwarzhafer aus.
Die Misere kam erst jetzt, mit der Erntezeit für die Erdbeeren im
vollen Umfang zum Tragen: Das Getreide, das bis zu eineinhalb Meter
hoch wird, schoss, bedingt durch die günstigen Niederschläge der
vergangenen Wochen, in die Höhe und machte das Feld praktisch
unbrauchbar.
Schwarzhafer wird selten verwendet und kommt in der
Pferdefütterung zum Einsatz. Dass sich der Täter über die Wirkung
seiner Saat sehr wohl bewusst war, bestätigt auch ein Experte der
Landwirtschaftskammer: "Man kann böse Absicht unterstellen".
Möglicherweise hilft aber gerade dieses spezielle Wissen und die
Verwendung des seltenen Korns den Kriminalisten, das "Bio-Attentat"
doch noch aufzuklären. (APA)