Rom - Der Mitte-Rechts-Block des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi feiert den Wahlerfolg des Lagers des französischen Präsidenten Jacques Chirac in Frankreich. "Der Erfolg der französischen Rechten übertrifft die rosigsten Erwartungen. Frankreich bestätigt den Trend der letzten Jahre: Die Mitte-Rechts-Koalition siegt in allen Ländern, in denen im letzten Jahr gewählt wurde", sagte der italienische Vizeminister Alfredo Urso, Vertreter der ex-faschistischen Alleanza Nazionale (AN, zweitstärkste Regierungspartei). "In Europa sind Mitte-Rechts-Koalitionen in neun Ländern an der Regierung und die Umfragen geben Anlass zur Hoffnung auch für die Wahlen in Deutschland. Als vor einem Jahr das Berlusconi-Bündnis in Italien gewonnen hatte, sprach die Linke noch von einer italienischen 'Anomalie'. Jetzt ist es offensichtlich, dass Italien keine Besonderheit, sondern ein erfolgreiches Modell ist", so Urso. Laut dem Fraktionschef der Berlusconi-Partei Forza Italia im Straßburger Parlament, Antonio Tajani, ist das Wahlergebnis in Frankreich ein Erfolg der Europäischen Volkspartei (EVP). "Chiracs Sieg ist ein Erfolg für Europa und eine Niederlage für die Linke, die den Bürgern keine konkrete Antwort auf die Probleme geben kann, die sie am stärksten belasten", sagte Tajani. "Der Linken fehlt es in Frankreich an einer Führung. Lionel Jospin hat plötzlich die politische Szene und die Führung der Partei verlassen. Hinzu fehlt es der französischen Linken an kohärenten Linien und Programmen", sagte der Spitzenpolitiker der italienischen Linksdemokraten (DS, stärkste Oppositionspartei), Giorgio Napolitano. Laut dem italienischen Politiker sei nun für die "Gauche" die Zeit gekommen, ihre Strategie genau zu überdenken. (APA)