Medien
Live-Sendung aus einem Grab von türkischer Polizei untersagt
Nach neun Stunden wurde DJ wieder ausgegraben
Die türkische Polizei hat einen Radiomoderator
ausgegraben, der live aus einem Grab berichten wollte. Yasar Naci
Kurtcu störe mit seinem nicht genehmigten Programm die öffentliche
Ruhe und gefährde sein Leben, hieß es am Dienstag zur Begründung in
Izmir. Der 40 Jahre alte DJ wollte 24 Stunden lang eine Sondersendung
aus einem Sarg ausstrahlen, wie die Zeitung "Hürriyet" berichtete. Kurtcu ließ sich am Sonntag in einem mit einer Lüftungsvorrichtung
versehenen Sarg einen Meter tief in die Erde eingraben. Auf Grund
technischer Probleme konnte er von dort aus aber nur zwei Mal für
jeweils fünf Minuten im lokalen Radiosender Hit senden. Die Polizei
ließ Kurtcu nach neun Stunden wieder ausgraben.
"Ich hatte sowieso langsam die Nase voll", sagte der DJ
anschließend. Er wolle den Versuch jedoch mit der notwendigen
Genehmigung wiederholen. Unter der Erde habe er viel über das Leben
nachgedacht. "Ich dachte immer wieder: 'Gott sei Dank, dass ich nur
zum Spaß hier bin'", sagte Kurtcu. (APA/AP)