Der weltweit bisher klar dominierende Handy- Hersteller Nokia richtet sich auf schrumpfende Umsatzzahlen ein. Wie das Unternehmen am Dienstag in Helsinki bei einer "Halbzeit-Bilanz" für das zweite Quartal (zum 30. Juni) mitteilte, sei für diesen Zeitraum mit einem Minus beim Umsatz zwischen 2 und 6 Prozent auf 6,9 bis 7,2 Mrd. Euro zu rechnen. Bisher war Nokia von einem Plus zwischen 2 bis 7 Prozent ausgegangen. Umsatzrückgang erwartet Bei Nokia Networks, dem Verkauf von Handy-Systemen, erwartet das finnische Unternehmen für das zweite Quartal einen Absatzrückgang um 20 bis 25 Prozent nach bisher 5 bis 10 Prozent. Der Verkauf von Handys selbst werde dagegen noch um 0 bis 4 Prozent zunehmen, während bisher ein Wachstum von 5 bis 10 Prozent erwartet wurde. Für die gesamte Branche sagt Nokia ein Wachstum von 5 Prozent im Vergleich zu 89 Mill. verkauften Mobiltelefonen im selben Quartal des Vorjahres voraus. Den eigenen Marktanteil werde man von 37 auf 38 Prozent ausbauen können. Bislang weitgehend von Krise unberührt Nokia hatte die Krise der Telekom-Branche bisher von allen führenden Anbietern am besten überstanden. Die Nokia-Aktien stiegen trotz der negativen Umsatzprognose bis zum Nachmittag um 2,25 Prozent auf 13,61 Euro. Analysten nannten als ausschlaggebend dafür die weiterhin außerordentlich hohe Gewinnerwartung mit einer Marge von 20 Prozent beim Handy-Verkauf. Probleme auf breiter Front Das finnische Unternehmen hat in den letzten Monaten zunehmend mit Problemen auf breiter Front zu kämpfen gehabt. So gingen Klagen über ungewöhnlich hohe Fehlerquoten bei bestimmten Nokia-Handys durch die internationale Presse. Gleichzeitig fiel der der Aktienkurs auf den niedrigsten Stand der letzten drei Jahre. Die US-Investmentbank Merrill Lynch hatte am Montag die bisherigen Umsatzprognosen für die Telekom-Branche gesenkt und dabei Nokia auch einen sinkenden Marktanteil vorhergesagt.(APA/dpa)