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Foto: APA/dpa/Bernd Settnik
Rom - Der deutsche Literaturnobelpreisträger Günter Grass hat sich empört über die Debatte um das neue Buch von Martin Walser "Tod eines Kritikers" geäußert. "Was dort in Frankfurt passiert, ist einfach unglaublich", sagte Grass am Dienstag in einer Pressekonferenz im Goethe-Haus in Rom. Nicht mehr das Walser-Buch als solches sei ein Event, sondern das, was die Starkritiker sagten, betonte Grass: "Es wird über das Sekundäre aus primärer Sicht gesprochen." Wer das Lebenswerk Walsers kenne, käme nie auf die Idee, von antisemitischen Ideen zu sprechen, unterstrich Grass. Im Grunde sei alles ein Feuilletonstreit zwischen der "F.A.Z." und der "Süddeutschen Zeitung". Grass sprach von der Engstirnigkeit einiger Literaturkritiker und verwies auf die Kurzgeschichte "1962" aus seinem Buch "Mein Jahrhundert". Diese Geschichte habe er im jüdischen Dialekt vorgelesen, umso dem Zuhörer einen Eindruck von der jüdischen Hauptperson zu vermitteln. "Deswegen bin ich aber noch lange kein Antisemit", sagte Grass. (APA/AP)