Banken
Banken wehren sich gegen Polit-Vorwürfe
Haider beziffert "Schaden" mit "hundert Milliarden Schilling"
Wien - Gegen die Vorwürfe von Kärntens Landeshauptmann Jörg
Haider (FPÖ) und Justizminister Dieter Böhmdorfer (FPÖ) im Zusammenhang
mit dem so genannten Lombard-Klub wehren sich Österreichs Banken.
Faktum sei, dass die Preise für Bankprodukte in Österreich so niedrig
seien wie sonst fast nirgends in Europa. "Dass wissen auch die Herren
Haider und Böhmdorfer", so Bank Austria-Sprecher Martin Hehemann zur
APA. Es werde offenbar eine ganze Branche mit rund 80.000 Arbeitnehmern
für Parteipolitik missbraucht, ohne Rücksicht auf Fakten oder
Verluste. Auch die Raiffeisen Zentralbank (RZB) spricht davon, dass offenbar
ohne Rücksicht auf Verluste und das nötige Verantwortungsgefühl eine
ganze, volkwirtschaftlich bedeutende Branche zerschlagen werden soll,
um politisches Kleingeld einzusammeln. Belegt sei, dass die
österreichischen Bankkunden im Europäischen Vergleich sehr günstige
Konditionen genießen.
Haider: Schaden von hundert Milliarden Schilling
Haider hatte heute den "Schaden", der den österreichischen
Bankkunden aus den Absprachen im Lombard-Klub entstanden sei mit "100
Mrd. Schilling" (7,27 Mrd. Euro) beziffert. Er forderte eine
"Wiedergutmachung", deren Mittel für die Steuerreform verwendet
werden sollten.
Eine "Wiedergutmachung" bedeute, dass die Banken angesichts eines
erwarteten gesamten Jahresüberschusses von 2,7 Mrd. Euro für 2001
zusperren müsste, hieß es aus einer Bank heute zur APA. Der
Finanzminister müsste ihnen sofort die Lizenz entziehen, weil sie
dann nicht mehr über die nötigen Mittel verfügten. Eine andere
Möglichkeit sei, sich ans Ausland zu verkaufen. (APA)