Sport
"Her mit den Brasilianern"
Englands Medien sehen ihre Mannschaft schon als Weltmeister - Held Eriksson bremst ein wenig
London - Der 3:0-Sieg ihrer Mannschaft am Samstag
gegen Dänemark hat zumindest Englands Medien euphorisch gestimmt.
"Nun, das war nicht so schlecht, her mit den Brasilianern", hieß der
Aufmacher im "Sunday Observer". Nun wird auch nicht mehr
ausgeschlossen, dass David Beckham und Kollegen den "ganzen Weg"
gehen könnten. "Sie sind nicht mehr bescheidene Aspiranten, nein sie
werden sie zu wahren Herausforderern", war in der "Sunday Mail" zu
lesen.Brasilianer sollen alt ausssehen
"Wir hatten die Dänen zum Frühstück, nun lasst uns die Brasilianer
zum Auslaufmodell machen", ließ sich "Sunday People" vernehmen.
"England wagt nun zu träumen", drückte der "Independent" die Meinung
vieler aus.
Im englischen Team gibt man sich auch zuversichtlich. Vor
Brasilien (der vierfache Weltmeister muss vorher allerdings erst
Belgien aus dem Weg räumen) hat man keine Angst. "Wer Argentinien
schlägt, der kann die auch schlagen", ließ sich Paul Scholes
vernehmen. David Beckham allerdings gibt sich noch zurückhaltend.
"Wir haben uns bisher gut gehalten, sind glücklich darüber, bleiben
aber auf dem Boden," betonte der Kapitän, der im Gegensatz zu den
meisten seiner Kollegen auf den Besuch seiner Partnerin in einigen
Tagen verzichten muss. "Victoria ist im siebenten Monat schwanger,
sie wird nicht kommen", sagte Beckham, der mit dem Pop Star und
einstigen Spice Girl schon einen dreijährigen Sohn, Brooklyn, hat.
Ersiksson sieht keinen Grund Held zu spielen
Sein Teammanager Sven-Göran Eriksson, der derzeit in England von
vielen als "eine Art Held" gefeiert wird, will davon absolut nichts
wissen. "Ich fühle mich keineswegs als Held. Kommen wir weiter, dann
sich wir natürlich auch sehr populär, aber Held bin ich keiner, ich
habe nur eine sehr gute Fußballmannschaft", sagte der Schwede.
Er lobte vor allem die Abwehr, die drei der vier Spiele ohne
Verlusttreffer überstanden und erst ein einziges (von Schweden)
kassiert hat. Und auch David Beckham, der an vier der fünf
geschossenen Toren beteiligt war. "Als Pass- und Flankengeber und wie
er das Spiel liest, da ist er absolut fantastisch", sagte Eriksson
über seinen Kapitän, der ja erst unmittelbar vor WM-Beginn wieder fit
geworden ist. (APA/Reuters)