Berlin - Am Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) ist erstmals das neuartige Herzunterstützungssystem Incor I implantiert worden. Das Kunstherz erhielt am Sonntag ein 41-jähriger Berliner Kraftfahrer, teilte das Herzzentrum mit. Bei Incor I handle es sich um ein so genanntes axiales System, dass das Blut des Patienten im Vergleich zu anderen Pumpen schonender behandelt. Das Kunstherz wurde von der Berliner Firma Berlin Heart entwickelt. Bei Incor I strömt das Blut in ein berührungslos rotierendes Laufrad ein. Die Konstruktion reduziert die Gefahr der Thrombenbildung, erzeugt keine Wärme, ist leichter und kleiner als bisherige Kunstherzen und wird - so hoffen die Konstrukteure - länger halten. Die Stromversorgung liegt außerhalb des Körpers. Das nächste Ziel sei die volle Implantierbarkeit aller Teile. Die benötigte Energie zum Betrieb wird dann durch die geschlossene Hautoberfläche per Induktion über Spulen übertragen. Pumpen können langfristig die Kreislauffunktion des kranken Herzen stabilisieren. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von der Herzunterstützung vor einer Transplantation bis hin zur Erholung des kranken Herzens, die eine Transplantation gänzlich überflüssig machen kann. (APA/dpa)