Wien - Die Hoffnung baut auf den Osten - auch jene der Reed Messe Wien. Denn eines der Hauptanliegen der neuen Doppelmesse im kommenden Oktober ist der Wissenstransfer von Umwelt- und Verwaltungs-Know How in Richtung Reformstaaten."Umwelttechnik und kommunale Services für den Donauraum" lautet die Überschrift für das Messe-Doppelpack "Public Services/Pollutec East & Central Europe", das vom 1. bis 3. Oktober auf dem Messegelände läuft. 300 Aussteller und über 12.000 Besucher werden erwartet. Und zwar auch aus den benachbarten EU-Kandidatenländern: Für Messe- und Fachtagungsbesucher aus Nachbarländern werden Packages mit vergünstigter Teilnahme, Shuttle-Service, Unterbringung und einem organisierten Tagesprogramm angeboten. Thematisch geht es da etwa um Kommunalfahrzeuge/ Straßendienst, Gebäudemanagement und Verkehrstechnik, Luft/Abluft, Lärm- und Schwingungsschutz sowie Boden und Altlastensanierung, wie Matthias Limbeck, Marketingleiter des Veranstalters Reed Messe Wien am Montag präsentierte. Eine Schwerpunktveranstaltung auf der Pollutec: Abfallvermeidung - in der Praxis, mit erfolgreichen Fallbeispielen beziehungsweise kooperative Lösungen zwischen Kommune und Wirtschaft. Ein brandaktuelles Thema - wie sich am Montag zeigte: Denn just am gleichen Tag flammte auch wieder die alte Wiener Diskussion um die Müllverbrannungsanlagen neu auf. Die "Müllplattform Österreich" protestierte gegen die geplante dritte Verbrennungsanlage in Simmering; durch die Ausstöße solcher Anlagen seien schwere gesundheitliche Schäden zu befürchten, erklärte die Vertreterin der Bürgerinitiative, Lore Kummer. Sie forderte die Errichtung von mechanisch-biologischen Abfallanlagen. Dazu präsentierten die Plattform und der Grüne Gemeinderat Rüdiger Maresch Studien zur Gesundheitsgefährdung durch Schwermetallemissionen und durch Emissionen chlorierter Verbindungen wie sie bei der Müllverbrennung auftreten. Demnach seien Embryos und Kinder besonders gefährdet. Maresch forderte das Aus für die Verbrennungsanlage Flötzersteig. "Natürlich gibt es solche internationale Studien. Aber das ist, als würde man nach einer Untersuchung der Sahel Zone sagen, in Wien ist das Wasser knapp", reagierte die Umweltstadträtin Isabella Kossina (SP). "Was zählt ist, was oben rauskommt - und in Wien werden alle Grenzwerte bei weitem unterschritten." (frei/DER STANDARD, Print, 18.6.2002)