Netzpolitik
Besitzer nach Feuer in Pekinger Internet-Cafe festgenommen
Landesweit verschärfte Kontrollen
Nach dem Brand in einem illegalen Internet-Cafe
in Peking, bei dem 24 Menschen ums Leben gekommen sind (der Webstandard berichtete
), ist der
Besitzer festgenommen worden. Der 36-Jährige habe das Lokal
vergangenen Monat ohne Erlaubnis der Behörden aufgemacht, berichtete
die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag.
Background
Nachdem als Folge der Tragödie die meisten Internet-Bars in Peking
geschlossen worden waren, starteten Behörden landesweit verschärfte
Kontrollen von Internet-Cafes. In allen großen Städten wurden nach
Xinhua-Angaben bekannte Untergrundlokale geschlossen. Inspektionen
wurden vorgenommen und Vorschriften überprüft.
Nicht genehmigt
Von den 2400 Internet-Bars in Peking hatten nach offiziellen
Angaben nur 200 ausreichende Betriebsgenehmigungen. Auch aus
Schanghai, Tianjin und Kanton oder der Provinz Shandong, die 6000
Internet-Cafes zählt, wurden neue Kontrollen gemeldet. Da Computer
oder Internetzugang für viele Chinesen zu teuer sind, sind
Internet-Lokale in den vergangenen Jahren besonders populär geworden.
Gefahr
Wegen der aufwendigen Genehmigungsverfahren haben viele Lokale im
Untergrund aufgemacht und kümmern sich auch nicht um Brandschutz. Von
den 13 Verletzten des Feuers im Lanjisu-Internet-Cafe im
Universitätsviertel von Peking schwebte ein Opfer weiter in
Lebensgefahr, berichtete Xinhua.
Die Verletzten litten unter Rauchvergiftungen sowie schweren
Verbrennungen von 30 bis 40 Prozent im Gesicht, Nacken und an
Gliedmaßen. Ihnen waren die Fluchtwege versperrt, weil die einzige
Tür verschlossen und die Fenster vergittert waren.
(APA)