Wien - In die Flaktürme im Wiener Augarten soll neues Leben kommen. Wie die Wiener Stadtzeitung "Falter" berichtet, hat eine EDV-Firma vor, in den beiden Betonriesen ein Hochsicherheitsdatenlager zu errichten. Die Pläne nehmen offenbar bereits konkrete Formen an, denn einen Miet-Vorvertrag mit der zuständigen Burghauptmannschaft hat das "Daten Center Vienna" bereits in der Tasche. Derzeit werden die beiden Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg geräumt und ausgemessen. Die Pläne der EDV-Firma sind vorerst noch geheim. Bekannt ist nur, dass die Türme aufgestockt werden sollen. Fünf Bürogeschosse kommen auf den großen Turm, zwei auf den kleineren. Wie ein Sprecher des Projekts gegenüber dem Falter betonte, werden aber vorerst noch Gespräche mit allen Betroffenen und Anrainern geführt: "Wir wollen mit allen Gruppen rund um den Augarten über unsere Pläne sprechen, niemanden übergehen." Bundesgärtendirektor Peter Fischer-Colbrie, der für den Denkmal geschützten Augarten zuständig ist, steht dem Vorhaben laut "Falter" aber skeptisch gegenüber: "Ob da oben ein paar zusätzliche Stockwerke gut aussehen, sollte genau geprüft werden." Er plädiert für eine Nutzung, die wenig zusätzlichen Verkehr bringt. Um Wartungsfahrzeugen die Zufahrt zu den Gebäuden zu ermöglichen, soll ein Teil der historischen Augartenmauer eingerissen werden. Der Leopoldstädter Bezirksvorsteher Gerhard Kubik (S) verspricht zwar keine Störung für die Parkbesucher, da nur zu bestimmten Zeiten gefahren werden darf - der Plan sorgt aber dennoch bereits für Aufregung, heißt es in dem Bericht: Die Leopoldstädter Grün-Politikerin Marianne Schmid befürchtet eine Verwüstung des Parks durch die Bauarbeiten. (APA)