Unternehmen
DO & CO mit mehr Gewinn
Wiener Gastronomiekonzern kann Terrorauswirkungen kompensieren - Heuer weitere Airline-Kunden erwartet
Wien - Der börsenotierte Catering-Konzern DO & CO hat die
Folgen der durch die Terroranschläge ausgelösten Airlinekrise gut
überstanden und im vergangenen Geschäftsjahr 2001/02 (per Ende März)
Umsatz und Gewinn steigern können. "Für das laufende Geschäftsjahr
erwarten wir keine Änderung des wirtschaftlichen Umfelds", eine
Belebung sei erst 2003 zu erwarten, hieß es am Donnerstag bei der
Bilanzpressekonferenz des Unternehmens. Man gehe aber davon aus, im
laufenden Geschäftsjahr weitere Fluglinien im größten
Geschäftsbereich Airline-Catering zu gewinnen, beim Event-Catering
wolle man vor allem in Deutschland und den USA stärker Fuß fassen.Strategischer Partner Raiffeisen
Raiffeisen, über eine Holding zu 15 Prozent an DO & CO beteiligt,
eigne sich angesichts seines Engagements im Lebensmittelbereich
"extrem gut" als strategischer Partner, sagte Firmenchef Attila
Dogudan. Als konkretes Beispiel für eine mögliche Zusammenarbeit
nannte Dogudan die Belieferung von Airlines mit Tiefkühlkost - nicht
unter der Marke DO & CO, aber mit dessen Know-how.
Vorsichtige Investitionspolitik
Den Umbau der DO & CO-Gatronomiebetriebe im Haas-Haus am
Stephansplatz in Wien (ab Herbst) sowie ein Projekt in New York
nannte Dogudan als mögliche Investitionen für das laufende
Geschäftsjahr. Was Investitionen betreffe, agiere man allerdings
vorsichtig, betonte Dogudan: "Man weiß derzeit nicht, wie sich der
Markt bewegen wird. Stellen sie sich die Auswirkungen auch nur eines
'kleinen' weiteren 11. September vor." Man sei stolz darauf, bisher
keine Bankfinanzierung benötigt zu haben und wolle auch weiterhin aus
dem Cash-Flow wachsen.
In den vergangenen Wochen hat DO & CO in Mailand neue
Catering-Verträge mit den South African Airways (SAA) und den
"Emirates" abgeschlossen. In New York sei man mit der
Sabena-Nachfolgegesellschaft ins Geschäft gekommen, in Miami liefere
man neuerdings an eine auf Geschäftsreisen spezialisierte Airline. In
diesem Geschäftsbereich gebe es "Potenzial" in New York und Europa,
sagte Dogudan. Im Event-Catering konnte DO & CO den Vertrag mit der Formel 1 auf
"mehrere Jahre" verlängern, sagte Dogudan. In diesem Geschäftsfeld,
das 35 Prozent des Umsatzes stellt, "haben wir uns nicht an
Preisschlachten beteiligt" und werde weiter auf hohe Qualität und
viel Handarbeit setzen, meinte DO & CO-Finanzvorstand Franz Kubik.
Mehr Umsatz
Im Geschäftsjahr 2001/02 (erstmals wurde nach IAS bilanziert) hat
DO & CO insgesamt einen um 2,4 Prozent höheren Umsatz von 91,8 (89,7)
Mill. Euro erzielt, der Betriebserfolg stieg um 4,2 Prozent auf 3,5
(3,3) Mill. Euro. Ende März beschäftigte der Konzern 914 Mitarbeiter. (APA)