Wien - Die Buchhandelskette Morawa will die zur insolventen
Libro AG gehörenden Amadeus-Filialen nicht übernehmen. "Im Prinzip
interessieren wir uns nicht", betonte Morawa-Geschäftsführer Emmerich
Selch am Freitag. Wir haben uns informiert, und festgestellt,
dass der notwendige Finanzierungsbedarf zu hoch sei. Den Finanzbedarf
schätzt der Morawa-Geschäftsführer auf rund 20 Mill. Euro. Die
Firmengruppe Morawa, die derzeit in Österreich 20 Buchhandlungen
betreibt, hat gestern ihr 125-jähriges Firmenjubiläum gefeiert. Trotz rückläufigem Pressemarkt konnte Morawa im Vorjahr durch die
Hereinnahme neuer Produkte den Umsatz in diesem Bereich kräftig
ausweiten und zwar um 6,5 Prozent. Insgesamt wuchs der Umsatz der
Gruppe mit mehr als 1.000 Mitarbeitern um rund 3 Prozent auf 257
Mill. Euro. Angesichts des nun schon über einen längeren Zeitraum
anhaltenden Trends eines rückläufigen Gesamtmarktes für
Presseprodukte sei der Zuwachs in dieser Sparte besonders erfreulich,
so Selch.
Zuwächse im Buchhandel erwartet
Zu den Morawa-Geschäftsfeldern zählen neben dem Pressevertrieb,
dem Buchvertrieb und Buchfachhandel der Business Subscription
Service, Lesezirkel Welt im Heim, Verlagsabonnementverwaltung und das
Transportwesen.
Für heuer erwartet Selch Zuwächse im Buchhandel unter anderem auch
durch die Probleme von Amadeus. Im Pressevertrieb sei heuer mit
plus/minus Null zu rechnen.
Für die Zukunft will Morawa vor allem das Transportgeschäft
ausbauen. Mit einer Flotte von mehr als 50 Groß-Lkw und einer
Zustell-Garantie innerhalb von 24 Stunden im gesamten Bundesgebiet
sei man gerüstet, im Speditionsbereich noch einiges Marktpotenzial zu
nutzen, betont der stellvertretende Geschäftsführer Wolfgang Rick.(APA)