Bonn - Die Behandlung der Schuppenflechte mit so genannten Fumarsäureestern bewährt sich nach Angaben von Experten immer mehr als Alternative zu Kortisontherapie oder UV-Bestrahlung. Die Abkömmlinge der in Pflanzen enthaltenen Fumarsäure regulierten den aus dem Lot geratenen Erneuerungsprozess der Haut, der bei den Patienten zu einer übermäßigen Hautzell- und damit Schuppenbildung führe, berichtete die Deutsche Haut- und Allergiehilfe in Bonn. Die Therapie mit Fumarsäureestern erfordere zwar Geduld, sei dann aber in drei Viertel der Fälle erfolgreich. In der Regel seien nach vier Wochen erste Erfolge sichtbar. Nach weniger als sechs Monaten gingen die Beschwerden durchschnittlich um 80 Prozent zurück, erklärten die Allergologen. Schuppenflechte ist nach ihren Angaben die häufigste Hauterkrankung überhaupt. In Deutschland sind rund zwei Millionen Kinder und Erwachsene davon betroffen. Die Erkrankung macht sich äußerlich meist durch kleine silbrige Schuppen an Ellbogen, Knien und Kopfhaut bemerkbar. Störung im Immunsystem Neben Juckreiz und Entzündungsschmerzen leiden die Patienten oftmals unter Vorteilen anderer Menschen, die fälschlicherweise mangelnde Hygiene oder Infektionen für die Erkrankung verantwortlich machen. Dabei ist Schuppenflechte weder eine Frage der Sauberkeit noch ansteckend, wie die Allergiehilfe betonte: Vielmehr beruhe die vererbbare Krankheit auf einer Störung im Immunsystem, die dazu führe, dass die Erneuerung der Hautzellen übermäßig schnell ablaufe. Während sich die gesunde Haut etwa alle vier Wochen erneuere, sei dieser Zyklus bei Menschen mit Schuppenflechte auf etwa eine Woche verkürzt. Die übermäßig produzierten Hautzellen werden den Experten zufolge nach außen transportiert und dann als Schuppen sichtbar. neben der Haut können auch die Nägel befallen sein - und in besonders schweren Fällen sogar die Gelenke. (APA/AP)