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Foto: APA/dpa/Thissen
Marburg - Blutegel können offenbar Schmerzen bei Gelenkentzündungen lindern. Wie das Deutsche Grüne Kreuz (DGK) in Marburg mitteilte, haben dies US-Forscher in einer Pilotstudie an 16 Patienten mit Kniegelenk-Entzündungen herausgefunden. Neben Physiotherapie, Entspannungstechniken und einer speziellen Diät wurden zehn Patienten mit Blutegeln behandelt. Jeweils vier Tiere wurden zum Blutsaugen an zehn Patienten über 20 Minuten am entzündeten Knie angesetzt. Bei allen Patienten, die ihr Blut saugen ließen, hatten sich die Gelenkbeschwerden verringert. Der größte Schmerz lindernde Effekt sei nach einem Tag erreicht worden. Die Forscher führen die entzündungshemmende und Schmerz lindernde Wirkung auf den Speichel der Tiere zurück, der beim Biss in die Wunde gelangt. Die darin enthaltenen Blut verdünnenden Substanzen Hirudin und Heparin wirkten bei Entzündungen sowie rheumatischen oder anderen Gelenkbeschwerden schmerzlindernd. Bei den Patienten, die nicht mit den tierischen Blutsaugern behandelt worden waren, hatten sich die Gelenkbeschwerden nicht in vergleichbarem Maße verringert. Laut DGK war die Therapie mit Blutegeln bis Mitte des 19. Jahrhunderts eine weit verbreitete Behandlung. Sie sei danach aber wegen Hygieneproblemen nur noch selten angewandt worden. Heute müssen die Tiere von einem speziellen Züchter beschafft und nach einmaliger Verwendung als Sondermüll entsorgt werden. (APA/AP)