Mensch
Auf der Spur rheumatischer Erkrankungen bei Kindern
Offenbar Störung in der Entwicklung von Immunzellen
Würzburg - Auf der Suche nach der Ursache für
rheumatische Erkrankungen bei Kindern sind deutsche Wissenschafter
einen wichtigen Schritt weiter gekommen. Offenbar liegt bei den
Patienten eine spezielle Störung in der Entwicklung von Immunzellen
vor, wie die Universität Würzburg berichtet. Dabei komme es
fälschlicherweise zur Produktion von Abwehrstoffen (Immunglobulinen)
gegen Organe des eigenen Körpers. Immunglobuline sind Bestandteile der so genannten B-Zellen, die im
Knochenmark entstehen und Abwehrkörper gegen sehr viele verschiedene
Fremdstoffe bilden können. Doch obwohl diese B-Zellen nach dem
Austritt aus dem Knochenmark ihre Immunglobulin-Gene nicht mehr
verändern dürften, haben die Würzburger Forscher genau dieses
Phänomen bei Patienten mit so genannter Systemischer Lupus
Erythematodes beobachtet. Bei dieser Krankheit kommt es als Folge von
Entzündungen zu unterschiedlichsten Symptomen, darunter Arthritis und
Veränderungen der Haut oder des Blutbildes.
Mit Hilfe einer neuen molekulargenetischen Methode wollen die
Wissenschafter nun die Entstehung von Rheuma bei Kindern
hinterfragen. Denn durch die festgestellte Abweichung bleibt die
übliche Qualitätskontrolle im Knochenmark aus. Es überleben vermehrt
solche B-Zellen, die gegen die eigenen Organe gerichtete
Immunglobuline produzieren.
(APA/AP)