München - Der Amokläufer von Erfurt, Robert Steinhäuser, hat unmittelbar nach dem Massaker sein konkretes Tatmotiv preisgegeben. Einem Zeugen sagte Steinhäuser, er habe sich für seinen Rauswurf aus dem Gutenberg-Gymnasium gerächt. Das meldet das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf den vorläufigen Abschlussbericht zum Blutbad vom 26. April, den die Thüringer Landesregierung am Dienstag offiziell vorstellen will. Laut "Focus" war Steinhäuser am Ende seines Amoklaufs einem Lehrling begegnet, der im Raum 104 gearbeitet hatte. Der Fußbodenleger fragte den Attentäter, ob die Ballerei "ernst" oder "ein übler Scherz" sei. "Absolut ernst", antwortete Steinhäuser, schließlich sei er "von der Schule geflogen". Ein zweiter Lehrling wurde Zeuge des Wortwechsels. Kurz darauf erschoss sich Steinhäuser im Raum 111, in den ihn angeblichn der Lehrer Rainer Heise gestoßen hat. Das bisher nicht bekannte Ermittlungsdetail belegt "Focus" zufolge zweifelsfrei, dass Steinhäuser gezielt Pädagogen erschoss, denen er seinen Verweis vom Oktober 2001 anlastete. Den Hausmeister etwa hatte er explizit nach der Direktorin Christiane Alt gefragt. (APA)