Mensch
Durchbruch bei Malaria-Bekämpfung
Erreger verwandelt Abwehrstoff in wirkungslose Substanz
Johannesburg - Südafrikanischen Wissenschaftlern ist
nach eigenen Angaben ein Durchbruch bei der Malaria-Bekämpfung
gelungen. Die neuen Ergebnisse erlaubten die Entwicklung wirksamerer
Medikamente gegen die Infektionskrankheit, sagte Giovanni Hearne, ein
Mitglied des verantwortlichen Forscher-Teams an der Universität
Johannesburg am Sonntag. Die Forscher entdeckten, dass der
Malaria-Erreger einen wichtigen Abwehrstoff im Blut des Menschen in
eine wirkungslose Substanz verwandelt. Nach der Ausschaltung des Abwehrstoffs zerstört der Erreger
ungehindert die für den Sauerstoff-Transport zuständigen roten
Blutkörperchen. In Zukunft könnten Wirkstoffe entwickelt werden, die
den Ausschaltungs-Mechanismus blockieren, sagte Hearne.
Die Malaria (Italienisch: "Schlechte Luft") ist eine Erkrankung,
bei der Parasiten in den Zellen des Blutes wachsen und diese immer
mehr zerstören. Die Malaria kann tödlich verlaufen, etwa wenn sie
nicht rechtzeitig entdeckt wird. Der Mensch wird von weiblichen
Mosquitos der Gattung Anopheles infiziert, die bei einer früheren
Blutmahlzeit die Parasiten aufgenommen haben und diese nun mit ihrem
Speichel in die Stichwunde abgeben.
Wenn der Mensch infiziert wird, wandert der Parasit zunächst in
die Leber und vermehrt sich in einer Leberzelle. Zu einem nicht
vorhersehbaren Zeitpunkt, der auch Jahre nach der Infektion liegen
kann, platzt diese Zelle und die Parasiten werden in die Blutbahn
eingeschwemmt. Jetzt beginnt ein Entwicklungszyklus, der mit der Zeit
rhythmisch werden kann und dann an jedem dritten ("Tertiana") oder
vierten ("Quartana") Tag zu einem Fieberschub führt.
Jedes Jahr sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) drei Millionen Menschen an Malaria, die meisten von ihnen in
Afrika. Betroffen sind vor allem Kinder. (APA)