Wien - Eine Verringerung des freien Cash-Flows, also der
sofort verfügbaren liquiden Mittel, bei der börsenotierten Semperit
AG Holding erwartet die Erste Bank. Durch die steigende Bedeutung des
Absatzmarktes USA werde es zu einem Auseinanderklaffen des
Entstehungs- und Absatzmarktes kommen. Das werde sich in einem
Anstieg der Zahlungsziele niederschlagen, was höhere Forderungen zur
Folge habe, lautet die Begründung. Zum anderen führe der Anstieg der
Produktionsstätten zu einer Erhöhung der Lagerbildung (Vorräte etc.)
mit demselben Effekt, so die Erste Bank in einer aktuellen
Unternehmensanalyse. Trotzdem sehen die Analysten der Erste Bank für die Aktie der
Semperit AG Holding derzeit einen günstigen Einstiegszeitpunkt und
empfehlen sie weiterhin zum Kauf. Ein weiteres Rekordjahr sei in
Aussicht, selbst zweistellige Umsatzzuwächse seien heuer möglich, so
das Institut. Die Umsatzprognose für den Spezialisten für
kautschuk-basierte technische Produkte und medizinische Handschuhe
für 2002 wird auf 447,56 Mill. Euro (Umsatz 2001: 409 Mill. Euro )
angehoben, die Gewinnschätzung 2002 jedoch auf Grund einer erwartet
höheren Steuerquote unverändert bei 1,15 (2001: 1,08) Euro je Aktie
belassen.
Die Bewertung der Aktie im Sektorvergleich sei nach wie vor
attraktiv, die Liquidität zuletzt beträchtlich gestiegen. Erste
Bank-Analyst Amir-Ali Ameri hält die Aktie nach dem Dividenden Ex-Tag
für eine äußerst günstige Einstiegsmöglichkeit.
Ein Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden Rainer Zellner sei
"äußerst interessant und aufschlussreich" gewesen und stimme die
Erste Bank bezüglich des Jahresausblicks optimistisch, heißt es.
"Sollte der Euro gegenüber dem Dollar nicht weiter an Terrain
gewinnen, halten wir zweistellige Umsatzzuwächse für durchaus
möglich", so Ameri. Während die Gewinnerwartung für 2002 unverändert
bleibt, werden die Schätzungen für 2003 von 1,24 auf 1,29 Euro
erhöht, für 2004 erstmalig 1,40 Euro bekannt gegeben.(APA)