Ökologie
ExxonMobil klagt Greenpeace wegen Klima-Kampagne
"Esso" zieht in Paris gegen Umweltschützer vor Gericht
Paris/Wien - Der Ölkonzern ExxonMobil, in Europa unter dem
Namen "Esso" bekannt, strengt einen Prozess gegen Greenpeace an.
Auslöser sei eine Kampagne, die Greenpeace mit anderen
Umweltorganisationen führt. Deren Ziel sei, das Unternehmen dazu zu
bringen, sich zum Kyoto-Protokol zur Rettung des Weltklimas zu
bekennen, teilte die Umweltschutzgruppe heute, Montag, mit. ExxonMobil klage nicht die Klimaschutzvorwürfe ein, so Greenpeace.
Vor einem französischen Gericht solle es u.a. um die Verwendung eines
doppelten Dollar-Logos auf der Homepage der Kampagne "StopEsso"
gehen, das, so reklamiere der Kläger, den Konzern optisch mit der SS
der Nationalsozialisten in Verbindung bringe. Der Öl-Multi verlange
die Entfernung des Logos, eine Strafe in Höhe von 80.000 Euro pro Tag
wegen Rufschädigung und eine Buße gleichen Ausmaßes, sollte
Greenpeace die Forderungen nicht erfüllen. Außerdem solle der
Terminus "StopEsso" nicht mehr verwendet werden dürfen.
Geklagt wird konkret wegen der französischen Internetseite
http://www.greenpeace.fr/stopesso/index.html, einer von mehreren
weltweiten "StopEsso"-Seiten. Eine erste Gerichtsverhandlung soll am
kommenden Montag (1. Juli) in Paris stattfinden. Gerd Leipold,
Geschäftsführer von Greenpeace International, bezeichnete die
Vorwürfe als "lächerlich". Esso wisse, dass der Konzern eine Debatte
über Klimawandel nicht gewinnen könne, daher werde versucht, den
Umweltschützern einen rechtlichen "Knebel" im Cyberspace anzulegen. (APA)