Barcelona - Das Projekt erinnert ein wenig an die brasilianische Hauptstadt Brasilia, die einstmals ebenfalls vollständig auf dem Reißbrett entworfen wurde: Der spanische Architekt Ricardo Bofill errichtet in Algerien im Auftrag der Regierung eine ultramoderne Stadt für 350.000 Menschen. Die Stadt soll in einem praktisch unbewohnten Gebiet 200 Kilometer südlich der Hauptstadt Algier am Nordrand der Sahara entstehen. Wie der Baumeister nach spanischen Presseberichten vom Montag mitteilte, soll die neue Stadt "Algeria" heißen und ein Wirtschafts- und Finanzzentrum im Innern des nordafrikanischen Landes werden. Der 63-jährige Katalane Bofill, der in Barcelona unter anderem den Flughafen und das katalanische Nationaltheater entworfen hatte, will sich bei dem Vorhaben an urbanistischen Modellen aus Asien orientieren. Algeria solle wie Singapur oder Dubai eine Mischung aus Wolkenkratzern und niedrigen Gebäuden werden. Das Vorhaben soll nach diesen Angaben von der Regierung in Algier und vom algerischen Multimillionär Rafik Khalifa finanziert werden, dem die größte Privatbank des Landes und eine Fluggesellschaft gehören. Die neue Wirtschaftsmetropole soll innerhalb von 20 Jahren fertig gestellt sein. In fünf Jahren sollen dort bereits nach Abschluss der ersten Bauphase 50 000 Menschen leben. (APA/dpa)