Der wegen Anstiftung zum Mord und sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen angeklagte Kärntner Kinderarzt Franz Wurst (82) musste am Dienstag am Landesgericht Klagenfurt erneut ohne seinen Verteidiger Helmut Sommer (befindet sich bei Untersuchungen im Spital) auskommen. Richter Wilfried Kirchlehner führte daher wieder Videos von Zeugenaussagen vor. Ein mutmaßliches Missbrauchsopfer, das heute in Oberösterreich lebt, will ab 1963 jahrelang begrapscht worden sein. Der Mann gab an: "Erst nach Jahren kam ich dahinter: Es kann doch nicht sein, dass einem der Kinderarzt zwischen den Füßen herumgreift." Danach spielte Kirchlehner zwei Videos von kontradiktorischen Zeugeneinvernahmen ab, zu denen der Richter bemerkte: " Aus Gründen der Sittlichkeit wird die Öffentlichkeit von den beiden wohl massivsten Vorwürfen ausgeschlossen." Detailiert schilderten die beiden Zeugen in den Aufnahmen, wie sie von Wurst zu "Sex-Spielereien" benutzt worden sein wollen. "Analogien zu Hans Wurst" Wurst hielt eine Verwechslung für möglich. Er teilte dem Geschworenengericht mit: "Mein Name fällt auf und bleibt auf Grund von Analogien zu Hans Wurst und anderen Gestalten länger in Erinnerung als der von anderen Ärzten." (APA)