Washington - Die harte Haltung von US-Präsident George W. Bush gegen Yasser Arafat ist nach US-Zeitungsberichten auf Geheimdienstinformationen zurückzuführen, die den Palästinenser-Präsidenten mit einem Selbstmordanschlag in Israel in Verbindung bringen. Wie die "New York Times" am Mittwoch unter Berufung auf US-Vertreter berichtete, genehmigte Arafat um den 10. Juni eine Überweisung von 20.000 Dollar (20.600 Euro) an die El-Aksa-Brigaden, die sich zu dem Anschlag vor einer Woche auf eine Bushaltestelle in Jerusalem mit sieben Toten bekannten. Die radikale Gruppe steht der Fatah-Organisation Arafats nahe. Das habe den Ausschlag für Bush gegeben, sagte der US-Vertreter der Zeitung. Es zeige, dass Arafat weiterhin "ein doppeltes Spiel" spiele. Bush hatte in seiner Nahost-Rede am Montagabend eine Ablösung Arafats als Palästinenser-Präsident gefordert. Daneben empfahl der Geheimdienstbericht der Zeitung zufolge auch die Verschiebung der geplanten Nahost-Friedenskonferenz sowie die Entsendung von US-Außenminister Colin Powell in die Region. (APA)