Wirtschaft
WorldCom-Spitzenmanager vor US-Kongress zitiert
Chef der US-Wertpapieraufsicht fordert Gefängnisstrafen
Washington/New York - Spitzenmanager des in einen
Buchführungsskandal verwickelten US-Telekomkonzerns WorldCom müssen
vor einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses aussagen. Der
Finanzdienstleistungsausschuss hat den neuen WorldCom-Chef John
Sidgmore, seinen Vorgänger Bernard Ebbers und den entlassenen
Finanzchef Scott Sullivan für den 8. Juli vorgeladen, berichten
US-Medien. Außerdem hat der Ausschuss den einflussreichsten amerikanischen
Telekom-Analysten Jack Grubman von der Investmentbank Salomon Smith
Barney zum Erscheinen aufgefordert. Grubman hatte die WorldCom-
Bewertung erst in dieser Woche heruntergestuft nachdem die Aktien um
99 Prozent gefallen waren.
Gefängnisstrafen
Der Chef der US-Börsenaufsicht SEC, Harvey Pitt, forderte unterdessen Gefängnisstrafen für Manager, die Bilanzen manipulieren. Die Börsenaufsicht werde mit größter Härte gegen die Schuldigen vorgehen, sagte Pitt. Es müsse alles getan werden, um die Vertrauenskrise an den Aktienmärkten zu beenden.
Pitt betonte, die SEC verlange ab jetzt, dass die Chefs und Finanzvorstände persönlich für den Wahrheitsgehalt der von ihnen geführten Bilanzen einstehen. "Wenn sich dann herausstellt, dass die Zahlen manipuliert wurden, gehen sie ins Gefängnis." Pitt wies gleichzeitig Vorwürfe zurück, die SEC habe unter seiner Führung bei der Überprüfung von Worldcom versagt. Er sei erst zehn Monate im Amt und derartige Probleme entstünden nicht von einem Tag auf den anderen, sagte der oberste US-Börsenwächter. (APA)