Sport
Cafu, erfolgreichster Spieler aller Zeiten
Der Brasilianer steht als erster Spieler in einem dritten WM-Endspiel
Yokohama/Japan - Um diesen Rekord beneidet ihn selbst
Brasiliens lebende Legende Pele. Als bisher einziger Fußballspieler
der Welt stand Brasiliens Kapitän Cafu am Sonntag in Yokohama gegen
Deutschland zum dritten Mal in Folge im Finale einer
Fußball-Weltmeisterschaft. Pele wurde zwar drei Mal Weltmeister
(1958, 1962 und 1970), doch fehlte er im Finale von 1962 in Chile
wegen einer Verletzung. Amarildo hieß damals der Stellvertreter des
"Königs". Pele und Cafu: Gegensätzlicher könnten zwei Spielertypen
unterschiedlicher Generationen kaum sein. Edson Arantes do Nascimento
(Pele) ist das Jahrzehnte überdauernde schillernde Symbol für
Brasiliens Fußball-Zauber. Marcos Evangelista de Moraes, wie Cafu mit
bürgerlichem Namen heißt, ist eher eine Randfigur auf der Bühne des
Weltfußballs, die jetzt immerhin Aufnahme in die Rekordlisten findet.
Der im Vergleich mit den drei zur Genialität
neigenden Künstlern Rivaldo, Ronaldo und Ronaldinho eher rustikale
Kapitän der "Selecao" ist geradezu die Inkarnation des
brasilianischen Zweckfußballs von europäisch geprägter Machart.
Weltmeister 1994
Der Erfolg gibt dem Stilwandel recht, der 1994 nach einer 24 Jahre
dauernden Durststrecke zum Gewinn des vierten WM-Titels führte.
Erstmals mit dabei in dem erst durch Elfmeterschießen (3:2)
entschiedenen torlosen Finale gegen Italien war Cafu. Er profitierte
von einer Verletzung von Jorginho, den er im Rose Bowl-Stadion von
Pasadena nach 20 Minuten ersetzte.
Von da an hatte der letzte Überlebende des 94er-Teams auch mangels
Konkurrenz seinen Stammplatz in der "Selecao" auf der rechten
Außenbahn sicher. 1998 in Frankreich war Cafu über das gesamte
Turnier gesehen der konstanteste brasilianische Spieler. Im Finale
von St. Denis (0:3 gegen Frankreich) ging jedoch auch er mit seinen
Mitspielern im Angriffs-Wirbel der "brasilianisch" zaubernden Zidane
& Co gnadenlos unter.
Diese Blamage will Cafu, der am 7. Juni während der WM 32 Jahre
alt wurde, in seinem 111. Länderspiel und wohl letzten Finale gegen
Deutschland ausradieren. "Ich bin sehr stolz darauf, dass ich diesen
seltenen Rekord aufstelle. Für mich persönlich ist das die Krönung
meiner Laufbahn. Aber noch wichtiger ist es, dass wir zum fünften Mal
Weltmeister werden. Dafür will ich alles geben", meinte der AS
Roma-Legionär, der auch in der italienischen Liga A seit fünf Jahren
eine feste Größe ist. (APA)