Der Preis für die UMTS-Lizenzen bei der
Auktion vor zwei Jahren war nach einem jeztzt veröffentlichten
Gutachten deutlich überhöht. Der Saarländische Rundfunk zitierte am
Samstag aus der Erhebung des Duisburger Professors für
Telekommunikationswissenschaft, Torsten Gerpott. Darin vertritt der
Experte die Ansicht, dass nur vier der sechs Anbieter in Deutschland
wirtschaftlich überleben könnten.
"Konsolidierungsperspektiven für UMTS-Lizenzinhaber in Deutschland"
Gerpott, der Mitglied des wissenschaftlichen Arbeitskreises der
Bonner Regulierungsbehörde ist, hat seine Studie unter den Titel
"Konsolidierungsperspektiven für UMTS-Lizenzinhaber in Deutschland"
gestellt. Nach seinen Berechnungen liegen die nach der Auktion im
Sommer 2000 gezahlten umgerechnet rund 50,8 Milliarden Euro um mehr
als ein Drittel über dem wirklichen Wert für die Lizenzen, wie er
sich heute abzeichne. Statt knapp 100 Mrd. DM hätten höchstens 60 bis
70 Mrd. DM gezahlt werden dürfen, um innerhalb der Lizenzlaufzeit von
zehn Jahren eine angemessene Rendite zu erwirtschaften.
25 bis 35 Prozent Marktanteil
Anbieter, die nicht mindestens 25 bis 35 Prozent Marktanteil
erreichten, werden der Untersuchung zufolge ihre Investitionen kaum
amortisieren können. Die besten Chancen, einen solchen Marktanteil zu
erzielen, hätten die beiden ohnehin größten Anbieter auf dem
deutschen Handy-Markt, T-Mobile und Vodafone. Daneben hätten
allenfalls ein, zwei weitere UMTS-Netzbetreiber eine Chance, nicht
aber vier.
Falls den vier kleineren Lizenzinhabern keine Möglichkeiten für
Kooperationen eingeräumt würden, seien also "Marktaustritte...
unausweichlich".(APA)