Kunst und Kultur
"Psycho"-tischer Starruhm
US-Schauspielerin (und Mutter von Jamie Lee Curtis) Janet Leigh feiert 75er
New York - Weil sie 1960 in der Dusche dahingemetzelt worden ist, ließ sich Kino nicht mehr denken, wie es davor war. Dafür leidet die amerikanische
Schauspielerin noch heute unter Angst vorm Duschen und kann nur baden
- bei offenem Duschvorhang. Das bekennt Janet Leigh, die am
6. Juli 75 Jahre geworden ist, in ihrem Buch "Psycho: Hinter den Szenen
eines klassischen Thrillers". Karrierepunkte
Als Jeanette Helen Morrison in Merced (Kalifornien) geboren,
studiert die schöne Blonde Musik und Psychologie, bevor sie einen
Vertrag mit dem Hollywoodstudio MGM abschließt. 1950 spielt Leigh in
Josef von Sternbergs "Düsenflieger" eine russische Pilotin, die John
Wayne mit ihrem Selbstbewusstsein und Sex-Appeal aus der Fassung
bringt. Doch der Film kommt erst sieben Jahre später ins Kino und hat
dann nur noch wenig Einfluss auf Leighs Karriere.
In der Zwischenzeit steht sie häufig neben Tony Curtis vor der
Kamera, ohne durchschlagenden Erfolg. Mehr Schlagzeilen erntet sie
als dessen Frau. Für Leigh ist Curtis bereits der dritte Ehemann. Die
viel beschriebene Verbindung geht in die Brüche, als Curtis Christine
Kaufmann entdeckt, die 17 Jahre jünger ist als Leigh und nach ihrem
Debüt als Kinderstar im deutschen Film "Rosen-Resli" als Teenager
international gefragt ist.
Derweil geht es mit Leighs Karriere bergauf. Orson Welles holt sie
an die Seite von Charlton Heston und dreht mit ihr eines seiner
Meisterwerke, "Im Zeichen des Bösen". Das wiederum macht Hitchcock
aufmerksam, der Leigh als "Psycho"-Opfer engagiert und sie von
Anthony Perkins in der Dusche erstechen lässt. Auch als
Rosie in John Frankenheimers "Botschafter der Angst" kommt sie groß
raus.
Zuletzt war die gealterte Schauspielerin mit ihrer erfolgreichen
Tochter Jamie Lee Curtis ("Ein Fisch namens Wanda") in dem Gruselfilm
"Halloween H20 - 20 Jahre später" (1998) zu sehen. Auch deutsche
FernsehzuschauerInnen kennen Leigh gut - durch die Krimi-Serie "Inspektor
Columbo". (APA)