Seit Mai wohnt der chinesische Botschafter auf dem Areal des Schönbrunner Schlosses. Fotografieren durfte man seine Residenz allerdings nicht.

Foto: mvu/derStandard.at

Nach Bekanntwerden eines Fotoverbots vor der chinesischen Botschaftsresidenz in Schönbrunn ist nun auch das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) aktiv geworden. Beamte der Wiener Polizei sind zu der Villa, die sich am Meidlinger Tor befindet, bestellt worden. "Aufgrund der Gefährdungseinschätzung des BVT gibt es eine Überwachung", lautet die knappe Begründung der Wiener Polizei.

Dass diese Überwachung erst am Donnerstag, nachdem das Fotografier-Verbot publik geworden war, eingerichtet wurde, wollte Johann Golob, Oberstleutnant der Polizei, nicht bestätigen. Auch über den Grund, weshalb eine Gefahr besteht, blieb Golob schweigsam. Unterstützung seitens der österreichischen Polizei gebe es für Botschaften nur, wenn dafür eine ausreichende Begründung vorliege, erklärte das Innenministerium knapp.

Außenministerium aktiv

Nachdem derStandard.at auf das Fotografier-Verbot aufmerksam gemacht hatte, habe sich die chinesische Botschaft an das Außenministerium gewandt und versichert, dass so etwas nicht mehr vorkommen werde, sagte Außenministeriumssprecher Peter Launsky-Tieffenthal. Er sprach von missverständlicher Kommunikation innerhalb der Botschaft. Das Personal sei aber nun, so habe die Botschaft versprochen, dementsprechend instruiert worden.

Sicherheitskräfte der Residenz des chinesischen Botschafters hatten Touristen daran gehindert, das Gebäude und somit einen Teil des Schönbrunner Schlossparks zu fotografieren. Die Webcommunity auf derStandard.at und auf Facebook reagierte mit Empörung. Für Samstag ist ein Foto-Flashmob geplant. (Maria von Usslar, derStandard.at, 1.6.2012)