Bald will Honor, einst die Jugend- und Diskontmarke von Huawei, seine Rückkehr nach Österreich starten. Allerdings wird das mittlerweile eigenständig gewordene Unternehmen dabei eine neue Strategie versuchen. Man möchte weg aus dem Budget- und Mittelklassesegment und stattdessen neben der Mittelklasse auch Highendgeräte liefern, ohne eine Preisschlacht gegen die Konkurrenz auszurufen.

Auch in Deutschland steht eine Smartphone-Marke vor dem Comeback. Nämlich das zu ZTE gehörende Nubia. Hier bringt man neben einem Highendgerät aber auch Mobiltelefone für Kundschaft mit weniger tiefen Geldbörsen. Darunter auch ein Falthandy, das das bisher leistbarste seiner Art sein soll.

Nubia Music, Rückseite.
DER STANDARD/Pichler

Nubia Music

Da wäre einerseits das Nubia Music, das in mehrerlei Hinsicht heraussticht. Es tritt nämlich im Prinzip das Erbe des von Apple mittlerweile beerdigten iPod Touch an, auch wenn es mit Android läuft. Konzeptuell ist es eine kleine Boombox mit integriertem Handy. Es soll gute Klangqualität und Lautstärke bieten, ohne dass man es dafür mit einem Lautsprecher verbinden muss. Dafür bürgen soll nämlich ein solcher auf der Rückseite, der äußerlich in Schallplattenoptik gehalten ist.

Bässe sollen nach Bässen, Höhen nach Höhen klingen, und das bis zu sechsmal so laut wie die kleinen Brüllmodule in anderen Smartphones. Aber auch gemeinsames Musikvergnügen wird großgeschrieben. Zu diesem Zwecke gibt es neben der USB-C- und Bluetooth-Option nicht nur einen, sondern gleich zwei Klinkenstecker nebst DTS:X-Ultra-Unterstützung seitens des Soundchips. Bei der Hauptkamera werden ein 50-MP-Sensor und ein 2-MP-Tiefensensor verknüpft, auf der Frontseite gibt es 5 MP für Selfies. Durchaus ordentlich ist die Akkubestückung mit 5.000 mAh an Kapazität.

Nubia Music, Vorderseite.
DER STANDARD/Pichler

Etwas gespart wird dafür an anderer Front. Das-6,6-Zoll-Display läuft mit "HD+"-Auflösung, also faktisch 720 p, wenn auch immerhin mit bis zu 90 Hertz Bildwiederholrate. Dazu gibt's 128 oder 256 GB Speicher und bis zu 8 GB RAM. Allerdings gilt hier das Schlagwort "Dynamic RAM", inkludiert also normalen Speicher, der zur Auslagerung hinzugezogen werden kann. Der noch nicht näher genannte Prozessor stammt aus dem Hause Unisoc. In Sachen Performance dürfte sich das Gerät wohl in den Einsteigerbereich oder die untere Mittelklasse einordnen.

Mit Sicherheit sagen kann man – trotz des beträchtlichen Lärmpegels am Stand und der beschränkten Auswahl von einem Song –, dass die Akustik anderen Smartphones in der Tat klar überlegen sein dürfte. An den Start gehen dürfte das Gerät im März, genannt wurde bisher ein Preispunkt von 150 Dollar.

Nubia Flip 5G, Vorderseite (man möge die gut sichtbaren, messebedingten Gebrauchsspuren verzeihen).
DER STANDARD/Pichler

Nubia Flip 5G

Zum Kampfpreis, jedenfalls für seine Kategorie, soll es auch das Nubia Flip 5G geben. Es wird mit 600 Dollar bepreist, was die bislang niedrigste Verkaufsempfehlung für ein Falthandy sein soll. Es bringt ein 6,9-Zoll-Hauptdisplay (2.790 x 1.188 Pixel, AMOLED, 120 Hz) mit, das bei Bedarf aufgeklappt werden kann. Nachrichten und diverse Grundfunktionen können aber auch über das runde Außendisplay (1,4 Zoll, nominell 466 x 466 Pixel) angesehen bzw. verwendet werden. Zusammengeklappt kommt es laut ZTE auf Dimensionen von 76 x 88 x 15,5 Millimeter bei 214 Gramm Gewicht.

Unter der Haube werkt der Snapdragon 7 Gen 1, hier rangiert das Foldable also in der oberen Mittelklasse. Dieser kann auf 6 GB RAM sowie optional 6 GB Auslagerungsvolumen am 128-GB-Hauptspeicher zugreifen. Die Hauptkamera bietet einen 50-MP-Sensor auf und kann dank des Zweitdisplays auch komfortabel für Selfies genutzt werden. Aber auch eine 16-MP-Frontkamera ist an Bord.

Nubia Flip 5G, Scharnier.
DER STANDARD/Pichler

Das Scharnier, mit dem der Bildschirm auf- und zugeklappt wird, soll laut ZTE wenigstens 200.000 Betätigungen aushalten. Tatsächlich machte es in einem kurzen Hands-on einen robusten Eindruck und schließt nahezu bündig ab. Auch die Integration des hinten liegenden Bildschirms in die Bedienung des Systems macht auf den ersten Blick einen durchdachten Eindruck.

Nubia Flip 5G, Rückseite mit aktivierter Kamera-App.
DER STANDARD/Pichler

Ein paar Abstriche muss man allerdings machen. Das Handy ist zwar, wie der Name verrät, 5G-tauglich, in Sachen drahtlose Konnektivität sonst aber auf Wifi 6 (802.11ax) und Bluetooth 5.1 limitiert. Ab Werk ist zudem das mittlerweile schon länger nicht mehr aktuelle Android 13 an Bord, ein Update dürfte aber zu erwarten sein. Die Akkukapazität fällt mit 4.310 mAh solide aus, Schnellladen wird mit bis zu 33 Watt unterstützt. Auch hier ist mit Verfügbarkeit im März zu rechnen.

Neben diesen beiden Geräten landen auch weitere Produkte in Deutschland. Darunter das schon früher vorgestellte Flaggschiff namens Nubia Z60 Ultra. In Österreich sollten sie über den Onlinehandel ebenfalls erstehbar sein. (gpi, 28.2.2024)