Plattenspieler
Vinylfans schätzen das Haptische in Zeiten digitaler Inhalte.
AFP/SIMON WOHLFAHRT

Im vergangenen Jahr wurden laut Daten der Recording Industry Association of America (RIAA) in den USA 43 Millionen Vinylschallplatten verkauft, womit die Zahl der verkauften CDs um sechs Millionen Stück übertroffen wurde, wie das Fachmedium "The Verge" berichtet. Da eine Schallplatte normalerweise teurer ist als eine CD, war auch der Umsatz mit Vinyl in den USA deutlich höher: Er belief sich im Vorjahr auf 1,4 Milliarden Dollar, während nur 537 Millionen Dollar mit CDs umgesetzt wurden.

Den Löwenanteil des Umsatzes mit Musikvertrieb macht in den USA mit 84 Prozent beziehungsweise 14,4 Milliarden Dollar jedoch das Streaming aus. Während der Umsatz mit CDs den Daten der RIAA zufolge gestiegen ist, gingen deutlich weniger Glitzerscheiben über den Ladentisch: Im Jahr 2023 wurden rund 700.000 CDs weniger als 2022 verkauft.

RIAA

Österreichs Musikmarkt wächst

Auch in Österreich ist das wachsende Geschäft mit Streaming der Grund dafür, dass der Markt wieder wächst. So haben Musikfans hierzulande im vergangenen Jahr 237,2 Millionen Euro für digitale und physische Musikformate ausgegeben, was einem Plus von 10,2 Prozent zum Vorjahr entspricht. Der heimische Musikmarkt ist 2023 somit zum siebten Mal in Folge gewachsen.

Der Umsatz mit Streaming wuchs 2023 in Österreich um 16,5 Prozent auf 167,6 Millionen an. Rund 18,2 Milliarden Songs wurden im vergangenen Jahr gestreamt, nach 14,8 Milliarden im Jahr 2022.

APA

Doch auch der Umsatz mit Vinyl stieg hierzulande um 16 Prozent, mit 12,3 Millionen Euro auf "einen neuen Umsatzrekord", wie es jüngst vom Verband der österreichischen Musikwirtschaft (IFPI Austria) hieß. Geschrumpft sind hingegen auch hier die Umsätze mit Musik-CDs (minus 12,7 Prozent), Downloads (minus 7,5 Prozent) und Musik-DVDs (minus 6,7 Prozent).

Beim IFPI bezeichnet man Vinyl als "wesentliche Umsatzsäule", die den Umsatzrückgang bei CDs "beinahe schon kompensieren" könne: Der physische Musikmarkt ist 2023 nur noch 2,9 Prozent geschrumpft. Im Gegensatz zu den USA bleiben CDs mit einem Umsatz von 17,8 Millionen Euro in Österreich aber weiterhin das zweitgrößte Marktsegment vor den Schallplatten. (stm, 2.4.2024)