Der Uno zufolge planen nur sehr wenige der Geflüchteten, ihr Heimatland zu verlassen.
EPA/Johnson Sabin

New York / Port-au-Prince – Mehr als 53.000 Menschen sind nach Uno-Angaben binnen weniger Wochen vor der Bandengewalt aus Haitis Hauptstadt Port-au-Prince geflohen. Laut einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Internationalen Organisation für Migration (IOM) verließen vom 8. bis zum 27. März 53.125 Menschen die Stadt. Die meisten von ihnen suchten in südlichen Provinzen des Landes Zuflucht. Dort hielten sich zuvor laut IOM bereits mehr als 116.000 Binnenflüchtlinge aus der Hauptstadtregion auf.

Die Organisation warnte, Städte und Gemeinden im Süden Haitis seien mit der Versorgung der Menschen überfordert. Der Uno-Organisation zufolge planen nur sehr wenige der Geflüchteten, ihr Heimatland zu verlassen.

Welle von Bandengewalt

Haiti leidet unter einer massiven Welle von Bandengewalt, die humanitäre Lage in dem verarmten Karibikstaat verschlechterte sich in den vergangenen Wochen zunehmend. Kriminelle Gangs kontrollieren weite Teile des Landes und rund 80 Prozent der Hauptstadt.

Seit Beginn des Jahres wurden laut Angaben der Vereinten Nationen mehr als 1.500 Menschen getötet und mehr als 800 verletzt. Der seit 2021 regierende Ministerpräsident Ariel Henry sah sich am 12. März zum Rücktritt gezwungen. Nun soll ein Übergangsrat zum Einsatz kommen. (APA, 2.4.2024)