AUA-Fahnen
Nach wie vor gibt es keine Einigung in den Kollektivvertragsverhandlungen bei der AUA.
APA/ROBERT JAEGER

Wien/Schwechat – Die Gewerkschaft Vida hat das AUA-Bordpersonal aufgerufen, über das aktuelle Angebot in den KV-Verhandlungen abzustimmen, und gibt am Dienstag das Ergebnis bekannt. Die Onlinebefragung endet am Montag um 23.59 Uhr. Nach der Auswertung werde der Fachausschuss Luftfahrt in der Gewerkschaft über das Ergebnis beraten und dieses danach bekanntgeben, sagte eine Vida-Sprecherin zur APA.

Der AUA-Vorstand hatte sein Angebot in der Vorwoche in der 20. Verhandlungsrunde nachgebessert. Die Gewerkschaft hat ihre Mitglieder – rund 60 Prozent der Belegschaft – unter den rund 1.000 Pilotinnen und Piloten sowie den rund 2.400 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter aufgefordert, über das Angebot online abzustimmen. Allerdings werde die Gewerkschaft die Stimmen des Kabinenpersonals und des Cockpitpersonals getrennt auszählen. Wenn nur 50 Prozent oder weniger einer dieser zwei Gruppen dem Angebot zustimmen, werde das Angebot der AUA insgesamt abgelehnt, teilte die Gewerkschaft mit. Das prozentuelle Ergebnis der Abstimmung werde nur bei einer Zustimmung veröffentlicht.

Die Abstimmung bezeichnete Günther Ofner, Flughafen-Wien-Vorstand und Wirtschaftskammer-Luftfahrtchef, in einer Aussendung als "reine Farce" sowie als "völlig intransparent". Schließlich dürften nur Gewerkschaftsmitglieder abstimmen.

Angebot der Fluglinie

Die Gewerkschaft begründete die Abstimmung mit nur minimalen Verbesserungen beim KV-Angebot. Die AUA-Führung warb für das Angebot. Die Annahme wäre "erneut einer der höchsten Abschlüsse in Österreich". Für den Fall, dass die Belegschaft auf ihren Forderungen beharre, drohte AUA-Chefin Annette Mann mit einem Schrumpfkurs.

Das Angebot der Fluglinie umfasst laut Vida für heuer ein Gehaltsplus von 6,8 Prozent plus 0,2 Prozent sowie die im Vorjahr vereinbarte Erhöhung um ein Prozent – also in Summe acht Prozent. Für 2025 und 2026 sieht das Offert der AUA eine Steigerung um jeweils fünf Prozent vor, allerdings inklusive Inflation. Co-Piloten sollen bis zu zehn Prozent zusätzlich in der ersten Stufe erhalten, führte die Gewerkschaft an. Ein konkretes Angebot sei ihr jedoch nicht vorgelegt worden, erklärte Vida. Die AUA wiederum betont, dieses Angebot sehr wohl vorgelegt zu haben.

Im Kampf um höhere Gehälter hatte das AUA-Bordpersonal vor Ostern für 36 Stunden gestreikt. Auch mehrere Betriebsversammlungen führten heuer im Frühjahr zu Flugunterbrechungen. (APA, 15.4.2024)