Die App "Digitales Amt", die erst vor kurzem die Handysignatur abgelöst hat, war auf vielen Android-Mobiltelefonen nicht mehr funktionsfähig. Der Fehler wurde auch seitens der Servicehotline auf Anfrage der APA bestätigt. Schuld sei ein Update, das am Freitag (12. April) ausgerollt wurde, der Fehler soll bald behoben werden. Im Google Play Store waren die Bewertungen mittlerweile auf einen Schnitt von 1,4 Sternen abgestürzt. Auch DER STANDARD konnte den Fehler auf einem Smartphone mit Android 14 reproduzieren.

Für viele betroffene Nutzer, die nicht über ein Zweitgerät mit der App mit anderem Betriebssystem verfügen, bedeutete dies auch, dass sie sich nicht per ID Austria bei Onlinediensten der Regierung einloggen können. Denn die Bestätigung des Logins erfolgt über Verifizierung in der "Digitales Amt"-App. Auch Auswirkungen auf die Arbeit der Untersuchungsausschüsse hat der Bug, gewährt die App doch Akteneinblick.

Update lässt "Digitales Amt" wieder starten

Am späten Nachmittag hatte das Bundesrechenzentrum gegenüber dem STANDARD eine zeitnahe Behebung der Probleme per Update angekündigt. Nun wurde dieses auch von Google freigegeben. Die aktualisierte Version der App steht nun via Google Play allen Android-Nutzern zur Verfügung. DER STANDARD hat das Update auf einem Handy mit Android 14 installiert und konnte verifizieren, dass das "Digitale Amt" nun nicht mehr beim Start einfach abstürzt. Allerdings muss das Signatur-Passwort erneut eingegeben werden, ehe wieder - sofern eingerichtet - die biometrische Verifizierung genutzt werden kann.

Die neuesten Bewertungen sprechen Bände.
Screenshot: Google Play

Laut BRZ waren nur eine "geringe Anzahl an Benutzerinnen und Benutzern" betroffen. Konkret nennt man eine Zahl von 14.500, was etwa 0,5 Prozent der "Digitales Amt"-User seien. Die Abstürze sollen ausschließlich mit der neuesten Android-Version, Android 14, aufgetreten sein. Nicht aber mit älteren Ausgaben des Betriebssystems, die noch stärker verbreitet sind. Eine konkrete Angabe dazu, was die Abstürze verursacht hat, machte das BRZ nicht.

Hürde für Parlamentarier

Die App "Digitales Amt" war eines der Prestigeprojekte des einstigen Staatssekretärs für Digitalisierung, Florian Tursky (ÖVP), der zuletzt bei der Innsbrucker Bürgermeisterwahl scheiterte. Sie löste Anfang Dezember die in die Jahre gekommene Handysignatur ab, die zum Einloggen für digitale Behördenwege erforderlich ist. Zuletzt waren mehr als 1,8 Millionen Personen mit der ID-Austria angemeldet, sie können damit über 400 angebundene Dienste nutzen.

Aber nicht nur Behördenwege waren für Besitzer eines Android-14-Handys, auf dem die fehlerhafte Version der App installiert war, nicht möglich. Betroffene Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Parlamentsklubs, die an den laufenden Untersuchungsausschüssen beteiligt sind, konnten nicht mehr über das "Digitale Amt" ihre Akteneinsicht freigeben. Sie mussten dies über den zuvor üblichen Weg erledigen, der allerdings mehr Zeit in Anspruch nimmt. (APA, red, 15.4.2024)

Update, 19:28 Uhr: Das angekündigte Update der "Digitalen Amt"-App wurde von Google freigegeben und steht nun im Play-Store zur Verfügung. Der Artikel wurde entsprechend überarbeitet.