Ich arbeite zur Zeit als KPJ (Klinisch-praktisches Jahr des Humanmedizinstudiums)-Student in einem kleinen Krankenhaus in NÖ und erwerbe dort auf der ärztlichen Seite des Teams grundlegende praktische Kenntnisse und Erfahrungen. Eine dieser Erfahrungen ist, dass ich in der Kommunikation mit Patient:innen immer wieder auf unerwartete Probleme stoße.

Ein Beispiel: beim Erheben der Anamnese frage ich die Patient:innen (wie ich es im Studium bis zum Beginn meines KPJ gelernt habe) nach etwaigen Vor- bzw. Grunderkrankungen. Gefühlt drei von vier Patient:innen antworten auf diese Frage sinngemäß: "Nein, die habe ich nicht." Frage ich in der Folge dann nach regelmäßig eingenommenen Medikamenten, so zählen mir die selben Patient:innen plötzlich fünf, zehn oder noch mehr verschiedene Medikamente auf, die sie regelmäßig einnehmen. Sobald ich nachfrage, warum diese Medikamente denn eingenommen werden, stellt sich heraus, dass viele Patient:innen gar nicht wissen, dass mit Begriffen wie "Grunderkrankung" etwa chronische Erkrankungen wie Bluthochdruck etc. gemeint sind. Dieses und andere Kommunikationsprobleme - wechselseitige Missverständnisse, falsche Erwartungshaltungen, irrtümliche Annahmen etc. - führen meiner Wahrnehmung nach immer wieder zu beiderseitiger Irritation, Verärgerung und Frustration.

Nun möchte ich die Ärzt:innen, Pflegekräfte bzw. die Angehörigen und Auszubildenden aller Gesundheitsberufe mit Patient:innenkontakt in der Standard-Community auf diesem Weg fragen, ob sie in ihrem Berufsalltag auch derartige Situationen erleben - und wenn ja, ob sie für sich Wege und Mittel gefunden haben, um die Kommunikation mit ihren Patient:innen für beide Seiten zielführender und zufriedenstellender zu gestalten?

User "Dr. Jan Itór" möchte diese Frage mit der STANDARD-Community diskutieren.