Wien - Wie berichtet fordert ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz mehr Spielraum für Werbung im Regional-TV. Ankündigungen von Veranstaltungen im öffentlichen Interesse, wie zum Beispiel in den Bereichen Wohltätigkeit, Kultur, Kunst, Sicherheit, Gesundheit, Umwelt- und Konsumentenschutz oder Sport, sollten im Rahmen der ORF-Gesetzesnovelle abgesichert sein, so Wrabetz am Dienstag bei der Plenarsitzung des ORF-Publikumsrats.

Für bezahlte Ankündigungen in der Sendung "Bundesland heute" hatten sich wie berichet in der Vorwoche auch die Landeshauptleute von Wien und Niederösterreich, Michael Häupl (S) und Erwin Pröll (V), ausgesprochen. Die Landesstudios bräuchten die Einnahmen für ihr Programm, so die Argumentation der Politiker. Dem ORF ist bezahlte regionale Werbung derzeit verboten.

Neues ORF-Gesetz

Weiters erwartet Wrabetz Adaptierungen in der Gesetzesnovelle hinsichtlich der Einrechnung von Sponsorhinweisen bei Radioprogrammen sowie die Aufhebung der Online-Werbebeschränkung. Das neue ORF-Gesetz soll so bald wie möglich in den Ministerrat eingebracht werden, die Regierung strebt einen Termin Ende Jänner, Anfang Februar an.

In der Novelle vorgesehen ist der Umbau von TW1 in den Kultur- und Informationsspartensender Info+. Wrabetz strebt einen Kanal nach dem Vorbild der deutschen Programme "Bayern alpha" oder "Phönix" an und will "anspruchsvolle Inhalte und hohe Qualität" zeigen. Info+ soll sich gleichermaßen mit österreichischen, europäischen und internationalen Themen beschäftigen und über Satellit bzw. eventuell auch über digitale Terrestrik via Antenne verbreitet werden, referierte der Generaldirektor vor seinen Publikumsräten.

Vor der Inbetriebnahme des Senders ist laut Gesetz die Genehmigung der Regulierungsbehörde notwendig. Wrabetz rechnet mit einer Aufnahme des regelmäßigen Sendebetriebs im Jahr 2011. (APA)