Ein Donau-Kammmolch

Foto: WWF/ÖGH/Christoph Riegler

Wien - Regulierungen setzen den March-Thaya-Auen wie berichtet zu - die Aulandschaft trocknet zunehmend aus. Für Amphibien lebensnotwendige Wasseransammlungen wie Tümpel verlanden oder werden zugeschüttet. Um den Amphibienpopulationen auf die Sprünge zu helfen, wurden im Rahmen eines WWF-Projekts im vergangenen Jahr mehrere verlandete Augewässer mit Baggern vertieft - mit Erfolg, wie die Umweltschutzorganisation am Donnerstag bekannt gab: "Nun führen die Standorte wieder ausreichend Wasser. Acht verschiedene Amphibienarten haben den Lebensraum wieder besiedelt", freut sich Gerhard Egger, Projektleiter March-Thaya-Auen des WWF Österreich. "Darunter der stark bedrohte Moorfrosch und der Donau-Kammmolch."

Noch in den 1970er Jahren waren Amphibien wie Rotbauchunken, Moorfrösche und Wechselkröten tausendfach an der March zu finden. "In den letzten Jahren boten die Datenerhebungen an der Lange Luss aber ein zunehmend alarmierendes Bild", so Egger. Und weiter: "Besonders erschreckend war das Ergebnis 2009. Tümpel und Sutten führten kaum noch Wasser. Amphibien suchte man vergeblich."

Hintergrund

Die March-Thaya-Auen sind die artenreichsten Tiefland-Auen Österreichs. 65 Prozent aller heimischen Amphibienarten - darunter gefährdete Arten wie Rotbauchunke, Wechselkröte und Moorfrosch - hängen von einer intakten Auen-Wildnis ab. Die Regulierung der March nimmt dem Tiefland-Fluss allerdings seine natürliche Dynamik: Neue Augewässer wie Tümpel oder Sutten bilden sich kaum aus, bestehende verlanden. Auch die Trockenlegung von Feuchtflächen für die Landwirtschaft bzw. Wiesensenken, die nicht gemäht werden, tragen dazu bei, dass der Amphibien-Lebensraum zunehmend schrumpft. "Derzeit sind 82 Prozent der Gewässer nicht mehr zur Fortpflanzung der Amphibien geeignet", betont Egger. "Die Laichgewässer trocknen viel zu früh aus, womit der Amphibien-Nachwuchs vorzeitig stirbt."

Die Auenlandschaft ist eine der vier Schwerpunktregionen der vielfaltleben-Kampagne, mit der das Lebensministerium gemeinsam mit Naturschutzbund, WWF und BirdLife die Situation zahlreicher gefährdeter Tier- und Pflanzenarten in ganz Österreich verbessern will. Die Firma Erdal mit ihrer Öko-Reiniger-Marke Frosch unterstützt das March-Thaya-Auen Schutzprogramm des WWF u.a. im Rahmen der Kooperation "Frosch schützt Frösche". (red)