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Gerd Bacher: "Wenn schon, dann sollte Wrabetz gehen und nicht Oberhauser".

APA-FOTO: HARALD SCHNEIDER

"Eine Ungeheuerlichkeit" ist die Beurlaubung Elmar Oberhausers als Infodirektor für den längstdienenden ORF-General Gerd Bacher. "Der Wunsch einer Partei zählt hier offenkundig mehr als der Vorschlag des zuständigen Fachdirektors", sagt Bacher im Interview mit demStandard. "Die Parteien bemühen sich nicht einmal mehr um Tarnung", staunt Bacher: "solche Einmischung scheint den Parteien ganz normal, obwohl sie kein Gesetz dazu legitimiert". "Begonnen hat diese Unverfrorenheit vor einem Jahr mit der Wahl von Richard Grasl zum Kaufmännischen Direktor des ORF." Der kam auf VP-Wunsch.

"Wenn schon, dann sollte Wrabetz gehen und nicht Oberhauser", findet Bacher, der den Infodirektor seit langem schätzt und dem er mehrfach in STANDARD das Zeug zum ORF-General attestierte. Oberhausers Protest gegen die Bestellung des TV-Chefredakteurs habe mit dem Generalswahlkampf 2011 "nichts zu tun", sagt er. Er rät Oberhauser, "sofort" den Stiftungsrat und Juristen einzuschalten. (fid, DER STANDARD; Printausgabe, 23./24.10.2010)