Auf dem Wiener Büromarkt wurde im ersten Halbjahr 2011 ein Minus bei der Vermietungsleistung verzeichnet. Diese sank von 91.000 Quadratmeter im 1. Halbjahr 2010 auf nunmehr nur noch 85.000 m² - ein Rückgang von rund sieben Prozent, wie das Immobilienberatungsunternehmen EHL Immobilien in einer Aussendung berichtet. Grund dafür sei, dass einige der für das erste Halbjahr erwarteten Großvermietungen auf das zweite Halbjahr bzw. auf 2012 verschoben wurden, so EHL.

Qualitativ habe ein leichter Aufwärtstrend verzeichnet werden können, die Nachfrage nach möglichst günstigen Flächen, bei denen zugunsten des Mietpreises Abstriche bei den Qualitätsansprüchen gemacht wurden, sei deutlich zurückgegangen. "Hochwertig ausgestattete Objekte erfreuen sich hingegen wieder besserer Nachfrage", erklärt EHL-Bürospezialistin Alexandra Ehrenberger. "Anders als vor der Krise geht es aber nicht um luxuriöse Ausstattungsdetails oder prestigeträchtige Lagen, sondern vielmehr um ein modernes Image und nachhaltig und effizient nutzbare Bürolösungen." Derzeit würden insbesondere Flächeneffizienz, Flexibilität, Vereinfachung interner Abläufe durch entsprechend geplante Grundrisse, optimale Verkehrsanbindung und eine ökonomische Kühl- und Heiztechnik zählen.

Neue Flächen in der City

Bemerkenswert sei heuer die hohe Neuflächenproduktion im 1. Bezirk, so Ehrenberger. In der Innenstadt gelangen 2011 und 2012 erstmals seit Jahren großflächige und aufwändig sanierte Bürohäuser zur Vermarktung (z.B. Fleischmarkt 1, Wollzeile 1, Biberstraße 5, Gauermanngasse 2). Aufgrund der zentralen Innenstadtadresse und hochwertigen Ausstattung werden in diesen Gebäuden Mietpreise über 20 Euro/m²/Monat angeboten. Die Spitzenmiete kletterte im Jahresvergleich bereits von 21 Euro auf 22 Euro/m². Die Durchschnittsmiete blieb hingegen unverändert im Bereich des Preisbandes von 12 bis 15 Euro.

Für das zweite Halbjahr rechnet man bei EHL mit einem leichten Aufwärtstrend, im Gesamtjahr 2011 wird ein Flächenumsatz von 210.000 m² und damit ein Minus von rund fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr (220.000 m²) gerechnet. Die Leerstandsrate dürfte heuer auf 6,2 Prozent zulegen. (red)