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Das Besucherzentrum auf einem Archivild aus 2005.

Foto: APA

Wien - Ein offenbar geistig verwirrter Mann hat am Samstag gegen 13.00 Uhr im Parlament in Wien mit einem Buttermesser eine Sicherheitsmitarbeiterin in seine Gewalt gebracht. Der 34-Jährige hielt die Frau in seiner Gewalt, bis ihn die Polizeispezialeinheit WEGA nach etwa 20 Minuten überwältigte. Verletzt wurde niemand, der Mann erlitt laut Polizei bei seiner Festnahme leichte Abschürfungen. Er wurde am Nachmittag in Verwahrung genommen und amtsärztlich untersucht. Wenig ergiebig waren seine Einvernahmen. Er habe einen verwirrten Eindruck gemacht, berichtete die Polizei am Sonntag.

WEGA-Einsatz - Frau unverletzt

Nach Angaben der Parlamentsdirektion hatte der gebürtige Iraner zunächst Parlamentsmitarbeiter im Besucherzentrum attackiert und dann versucht, sich Zutritt ins Innere des Gebäudes zu verschaffen. Die Parlamentsangestellten lösten deshalb den Sicherheitsalarm aus und drängten den mit dem Buttermesser Bewaffneten in die Räume der Sicherheitsabteilung ab. Dabei gelang es dem Angreifer aber, eine Mitarbeiterin der Sicherheitskräfte in seine Gewalt zu bringen. Etwa 20 Minuten verschanzte sich der Mann in den Räumen. Die Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) griff schließlich ein. Mit Doppelknallern befreite die Sondereinheit die Frau unverletzt und nahm den Täter fest.

Laut Polizei handelte es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen iranischen Asylwerber, der mit Bundespräsident Heinz Fischer in Kontakt treten wollte. Er tobte im Besucherzentrum des Parlaments, legte Steine auf ein Pult und verfolgte eine Frau. Auch soll er Steine um sich geworfen haben.

Vorfall gibt Anlass für Sicherheitsprüfung

Die für Nachmittag geplanten Führungen durch das Parlamentsgebäude wurden abgesagt. Laut Parlamentsdirektion wird der Vorfall zum Anlass genommen, die Sicherheitsvorkehrungen zu überprüfen. Auch am Sonntag war nicht klar, wie trotz umfangreicher Sicherheitsmaßnahmen und Zutrittskontrollen ein Mann mit einem Buttermesser so vorgehen konnte. (APA)