Der Sanierungsbedarf im ORF-Zentrum am Wiener Küniglberg macht eine vorübergehende Absiedelung von 600 Mitarbeitern aus dem Hauptgebäude nötig. Wie ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz am Mittwoch in einer Mail an die Belegschaftschaftsvertreter berichtete, muss Bauteil I, also jenes sechsstöckige Gebäude, das unter anderem Geschäftsführung und Gremienbüros beherbergt, im Zuge der Arbeiten komplett geräumt werden.

Es habe sich bereits herausgestellt, "dass eine Sanierung des Stahlbetonskeletts bei paralleler Fortführung des laufenden Betriebs nicht zweckmäßig ist", schreibt der ORF-Chef. "Die Instandhaltungsarbeiten werden daher mit einer Absiedelung von Mitarbeitern einhergehen." Die Bauarbeiten sollen im zweiten Quartal beginnen.

Ersatzstandorte

Die rund 600 Betroffenen sollen "für einen festzulegenden Zeitraum außerhalb des ORF-Zentrums an einem Ersatzstandort arbeiten", so Wrabetz in dem Schreiben. Derzeit würden mögliche Ersatzstandorte evaluiert. Spekuliert wurde in der Vergangenheit unter anderem über die Kaserne Meidling. Auch Wrabetz selbst sowie seine Direktoren müssen sich vorübergehend ein neues Quartier suchen.

Die Betriebsräte sollen nun eine Arbeitsgruppe am Standort bilden, ersucht der ORF-Chef. Er habe die Direktoren mit der Evaluierung beauftragt, für welche Abteilungen eine Absiedelung "denkbar und sinnvoll sei".

Schon seit längerem ist klar, dass das ORF-Zentrum grundlegend saniert werden muss, weshalb sich auch die Frage einer möglichen Absiedelung gestellt hat. Vor allem die Stadt Wien würde sich einen Umzug zum Media Quarter Marx wünschen, wo sich der ORF bereits ein Grundstück gesichert hat. Über einen möglichen Wegzug vom Küniglberg ist nach wie vor keine Entscheidung gefallen, die nun anstehenden Sanierungsmaßnahmen sollen dafür sorgen, das Hauptgebäude sicher zu halten. Erst Ende des Jahres war bekanntgeworden, dass dringender Bedarf an Instandsetzungsarbeiten herrscht. Der Bau von Roland Rainer war 1968 begonnen worden und steht mittlerweile unter Denkmalschutz. (APA)