St. Pölten - Die SPÖ Niederösterreich spricht sich für einen neuen Weg in der Wohnbaufinanzierung aus. Als Beispiel soll der Salzburger Landeswohnbaufonds dienen. Durch dessen Schaffung 2006 sei es gelungen, die Bauleistung massiv zu steigern und die Mieten zu reduzieren, betonte LHStv. Sepp Leitner (SPÖ) am Donnerstag in einer Pressekonferenz mit dem Salzburger Landesrat Walter Blachfellner (SPÖ).

Als wachsendes Bundesland sei vermehrt günstiger Wohnraum für junge Familien, aber auch für die ältere Generation notwendig, argumentierte Leitner. Viele Regionen Niederösterreichs, insbesondere in den Ballungsräumen, würden eine steigende Bevölkerungsentwicklung verzeichnen. Aber die Errichtung von Neubauwohnungen hinke hinten nach. Leistbarer Wohnraum sei bereits Mangelware. 

Unabhängiger finanzieren

Leitner sprach sich dafür aus, die Finanzierung des Wohnbaus in Niederösterreich unabhängiger von Finanzmärkten und Banken zu gestalten und damit abzusichern. Nur so bleibe gewährleistet, dass neue Wohnungen zu akzeptablen Konditionen errichtet werden könnten.

Mit einem Wohnbaufonds wie in Salzburg könnte also die Förderungstätigkeit angekurbelt bzw. aufrechterhalten und eine Eigenfinanzierungskraft erreicht werden. Der Vorteil gegenüber dem bestehenden Modell wäre laut Leitner, dass nach dem Ablauf des genannten Zeitraumes eine Förderungstätigkeit ohne Zuführung externer Finanzmittel ermöglicht werden kann.

Der Landeswohnbaufonds sei in Salzburg der größte Arbeitgeber, warb Blachfellner. Rund 9.000 Arbeitsplätze in der heimischen Bauwirtschaft würden damit geschaffen bzw. abgesichert. 2011 seien etwa 280 Mio. Euro investiert und 1.336 Wohnungen übergeben worden. 2012 sollen 305 Mio. Euro im Bereich der Wohnbauförderung in Salzburg eingesetzt werden.

VP-NÖ: "Schlechtreden"

Die niederösterreichische Volkspartei sieht durch Leitners Vorstoß "eine Erfolgsgeschichte schlechtgeredet". Das Land Niederösterreich ermögliche mit seinem Modell Jahr für Jahr den Bau und die Sanierung von knapp 20.000 Wohneinheiten, neben der sozialen Treffsicherheit für Familien und Ökologie-Schwerpunkten werde auch die heimische Bauindustrie unterstützt, reagierte LAbg. Martin Schuster (ÖVP). Jährlich würden rund zwei Milliarden Euro an Investitionen ausgelöst und 30.000 Arbeitsplätze gesichert. (APA)