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Gegen Gewürzkekse und Ausländer: FP-Chef Strache.

Foto: APA/Parigger

Innsbruck - Mit starkem antirassistischem Gegenwind ist FPÖ-Obmann Heinz Christian Strache Donnerstagabend beim Wahlkampffinale für die am Sonntag stattfindende Gemeinderatswahl im Olympischen Dorf in Innsbruck konfrontiert worden. Strache diffamierte die Demonstranten als "Schreihälse" und unterstützte vor einem Plakat mit der Aufschrift "Unser Herz schlägt für Innsbruck - Andere für Spekulaten (sic!) & Pleitestaaten" den durch einen mit rassistischen Slogans geführten Wahlkampf in die Kritik geratenen Kandidaten August Penz.

"Heute haben wir blauen Himmel, am Sonntag wird auch die Sonne für uns scheinen", meinte Penz vor rund 150 Anhängern. Er habe in den vergangenen Wochen das Gespräch mit den Innsbruckern gesucht und wolle ihre Sorgen und Nöte ernst nehmen. "August Penz steht für Kompetenz", sagte er und zählte nochmals seine Anliegen unter anderem für die Bereiche Wirtschaft mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze und leistbarem Wohnen auf. Er stellte auch das Demokratieverständnis der amtierenden Bürgermeisterin und Spitzenkandidatin der Bürgerbewegung "Für Innsbruck" (FI), Christine Oppitz-Plörer, infrage, die vor wenigen Tagen eine mögliche Koalition mit der FPÖ kategorisch ausgeschlossen hatte. "Wir grenzen niemanden aus", entgegnete Penz.

Strache verteidigt rassistischen Slogan und will "anständige Leute"

Auch Strache konnte sich einen Seitenhieb auf Oppitz-Plörer und ihre zum Teil in türkischer Sprache affichierte Wahlwerbung nicht verhalten. "Ich weiß nicht, ob ich in Izmir oder in Innsbruck bin", meinte er und erntete Applaus. Er verteidigte erneut die mit der Aufschrift "Heimatliebe statt Marokkaner-Diebe" heftig kritisierten und schließlich abmontierten Wahlplakate der Innsbrucker FPÖ. "Niemand von uns ist ein Ausländerfeind, wir wollen anständige Leute", erklärte er.

"Deutsche Landessprache beherrschen"

Jeder anständige Zuwanderer habe früher oder später das Recht, die österreichische Staatsbürgerschaft zu bekommen. Dafür müsse er aber die deutsche Landessprache beherrschen, einen Arbeitsplatz haben und fleißig sein.

Die Demonstranten der Gegenkundgebung, bei der auf Plakaten "Meine Stimme gegen Rassismus" in vielen Sprachen zu lesen war, übertönten immer wieder mit  "Nazis raus"-, "Alles Lüge"- und "Schulter an Schulter gegen Rassismus"-Rufen die FPÖ-Redner. (APA/red, derStandard.at, 12.4.2012)